Zu einem außergewöhnlichen Einsatz wurde am 24. Oktober 2013 die Biologiestudentin Denise Weber, die bei einem Verein für Wildtierhilfe arbeitete, nach Leobersdorf im Bezirk Baden gerufen. Ein Anrainer alarmierte den Verein, als er einen exotischen Vogel auf einem Baum in seinem Garten entdeckte. Denise Weber rückte mit dicken Handschuhen und einem Fangnetz aus. Die Eule ließ sich recht schnell einfangen – ein Zeichen, dass sie an Menschen gewöhnt war und eventuell sogar in der Falknerei eingesetzt wurde. Die rund 20 Zentimeter große Eule trug auch einen für die Falknerei typischen Ring am Fuß. Zunächst fuhr die Studentin die Eule in einem Katzentransporter nach Hause. Das unverletzte Tier war sehr hungrig, aber gesund – am nächsten Tag brachte Weber die, wie sie mittlerweile herausgefunden hatte, afrikanische Eule zu einer Untersuchung in die Vogelklinik der Veterinärmedizinischen Universität nach Wien.

Sie wurde vorerst in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee bei Gänserndorf untergebracht, da sie in der freien Wildbahn aufgrund ihrer Zutraulichkeit nicht überlebensfähig gewesen wäre. Büscheleulen gehören zu den meist nachtaktiven Eulenarten. Am Tage ruhen sie an geschützter Stelle im Geäst der Bäume oder in einer Baumhöhle. Deshalb ist auch die Falknerei laut Vogelexperten nichts für sie – denn das stört ihren natürlichen Lebensrhythmus. Trotz breiter medialer Berichterstattung meldete sich der Besitzer erst einige Tage nach dem Fund.