Ins Leben rief diese Auszeichnung August Wilhelm Iffland, Schauspieler, Dramatiker und Theaterdirektor aus Berlin (1759 – 1814). Der "Ifflandring" wird via Testament weitergegeben. Ihn erhält immer nur ein deutschsprachiger Schauspieler. Am 29. Oktober 1959 erhielt der Wiener Burgschauspieler Josef Meinrad die begehrte Auszeichnung als Nachfolger von Werner Krauß. Angeblich hat sich Krauß erst als er im Sterben lag, für Meinrad entschieden. Seit 1996 trägt Bruno Ganz den "Ifflandring".

Josef Meinrad erhält den "Ifflandring"
Josef Meinrad erhält den "Ifflandring"

Meinrad hieß eigentlich Josef Moučka. Er wurde am 21. April 1913 in Wien geboren und starb am 18. Februar 1996 in Großgmain. Nach der Volksschule erhielt er einen Freiplatz im Redemptoristen-Gymnasium Katzelsdorf bei Wiener Neustadt. Ursprünglich wollte Meinrad Priester werden, doch zunächst absolvierte er trotz seinem Interesse für Theater und Schauspiel eine kaufmännische Lehre in einer Lackfabrik. Neben seiner Ausbildung nahm er Schauspielunterricht. 1937 bestand er die Schauspielprüfung. Der junge Schauspieler nannte sich bereits damals Meinrad. Er fürchtete, der Namen Moučka wäre eine Bürde – er erhielt erste kleine Rollen, schloss aber dennoch seine Lehre ab.

Bis 1983 war Meinrad in 195 Rollen am Wiener Burgtheater zu sehen. Seinen Durchbruch erlebte er durch seine Rollen als Nestroy- und Raimund-Charaktere. Legendär waren u. a. seine Auftritte als Oberst Böckl in den "Sisi-Filmen" mit Romy Schneider.

Auf die Verleihung des "Ifflandringes" folgten eine Vielzahl an weiteren Auszeichnungen für Meinrad – wie u. a. der "Blue Ribbon Award des National Screen Council", das "Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse", den "Ehrenring der Stadt Bregenz" wie auch der "Nestroy-Ring". Der Kurpark in Großgmain, Salzburg, wurde nach ihm benannt. Wien folgte dann 1997 – der Platz zwischen Burgtheater und Volksgarten wurde zum "Josef-Meinrad-Platz".