Lange Beine und betonte Figur als Rollenmerkmal - Frau Knackal erreichte höchste Beliebtheit. - © orf
Lange Beine und betonte Figur als Rollenmerkmal - Frau Knackal erreichte höchste Beliebtheit. - © orf

Es muss um 1991 gewesen sein, als Roland Düringer und Alfred Dorfer zur Verbindung zwischen einigen Beamten-Sketches eine Bühnenfigur suchten. Am besten wäre wohl eine Sekretärin, dachten sie und fragten mich, ob ich diese Rolle übernehmen wolle. Natürlich wollte ich und als ein passender Name gesucht wurde, war rasch "die Frau Knackal" geboren.

Als hartnäckiges Gerücht hält sich seither, dass der Name etwas mit einem knackigen Hinterteil zu tun haben könnte. Die Wahrheit ist aber eine andere: Es gab eine Art Rolemodel, diese Frau war nicht mehr ganz jung, aber umso fleißiger, und sie hieß wirklich Knackal und war in einer Behörde in Wien tätig. Als dem ORF die Serie "MA 2412" das erste Mal angeboten wurde, hat der damalige Generalintendant Gerhard Zeiler abgelehnt. "Einen so einen Bledsinn brauch ma ned", soll er gesagt haben. Ob das so stimmt, weiß ich nicht.

Aber die Beamtensatire nahm jedenfalls später ihren totalen Erfolgslauf. Aber wer Österreich kennt, weiß, dass mit Beamten nicht einfach nur so zu spaßen ist. Das bekam ich einmal deutlich bei einer Behörde zu spüren. Jemand erkannte mich auch ohne Maske und Perücke, als ich auf einem Amt wartete. Obwohl sichtlich keine andere Partei da war, ließ mich der amtshandelnde Beamte stundenlang bis Dienstschluss im Wartezimmer sitzen. Dann kam er und meinte: "Was wollen Sie denn um die Zeit noch do?" Nur nach heftigstem Protest wurde mein Anliegen dann doch noch erledigt.

Monica Weinzettl (Jg. 1967), Schauspielerin, Serien-Star und Kabarettistin, 3002 Purkersdorf bei Wien