Ich glaube, es muss sich im Frühjahr des Staatsvertragsjahres 1955 zugetragen haben. Ich war damals etwa sieben Jahre alt. Wir wohnten in einem schönen Vorort von Paris, weil mein Vater an der österreichischen Botschaft arbeitete.

In den Ferien fuhren wir immer wieder besonders gerne nach Hause nach Österreich. Meist benutzten wir einen der Nachtzüge, vom Gare de l’est, dem Pariser Ostbahnhof, aus. So war es auch diesmal.
Ich erinnere mich, dass ich es mir schon mit einem Buch im Zug in meinem Couchettes-Liegeplatz bequem gemacht hatte, als plötzlich meine Eltern in heller Aufregung zu mir hereinkamen: "Du, einige Abteile weiter ist der Figl im Zug! Willst du ihn nicht besuchen?"
Mir sagte das gar nichts, und ich wollte einfach nur die sehr spannende Geschichte in meinem Buch weiterlesen. "Nein, danke", sagte ich ganz einfach zu meinen Eltern.
Mutter und Vater gingen wieder aus dem Abteil hinaus, um mit "dem Figl" zu reden. Schon nach kurzer Zeit waren sie aber doch wieder da: "Der Figl lässt dir ausrichten: ,Servus, Nikolaus!‘ Komm doch mit uns mit, er ist so nett!"
Wieder wollte ich nicht. "Aber es gehört sich, du musst dich bedanken, was sollen wir ihm denn sonst von dir sagen?" Genervt und ahnungslos antwortete ich, was mir da einfach so einfiel: "Sagt’s ihm halt: Servus Figl!"
Dr. Nikolaus Philippovich,
Pensionist (Jg. 1948),
2340 Mödling,