Brüssel. Der Sondergipfel der EU zum Brexit Sonntag in Brüssel scheint eher wenig Überraschungen bringen. Die britische Premierministerin Theresa May erklärte vor dem Treffen, sie wolle "mit Herz und Seele" daran arbeiten, dass die Abgeordneten dem Ausstiegsdeal zustimmen.
Sie unterstrich in einem Schreiben an die Bevölkerung, dass der Vertrag auch das Ende des freien Personenverkehrs und das Aus für die "riesigen Zahlungen" Großbritanniens an die EU bedeuten würden.
Unterdessen berichtete der "Sunday Telegraph", dass im Hintergrund ehemalige britische Minister an einem Plan B zum Brexit-Deal arbeiteten. So sollte eine Vereinbarung ähnlich wie zwischen der EU und Norwegen getroffen werden.
Die britische Tory-Abgeordnete Sarah Wollaston wiederum rief zu einem zweiten Referendum auf. Das von May ausverhandelte Abkommen mit der EU bedeute "keine hellere Zukunft, sondern Düsternis und Schrumpfung", warnte sie. Auch ihr Fraktionskollege Dominic Grieve sieht ein zweites EU-Referendum in Reichweite. Die Aussicht dafür sei gewachsen, weil das britische Parlament den Deal von May ablehnen werde.
Der EU-Sondergipfel soll den Austrittsvertrag billigen. In letzter Minute aufgetauchte Veto-Drohungen Spaniens wegen Gibraltar konnten im Vorfeld bereinigt werden. Nachdem die 27 Staats- und Regierungschefs am Vormittag zusammentreffen, wird danach die britische Premierministerin May dazustoßen.