Fernwärme ist die häufigste Heizform in Österreich. 1,2 Millionen Haushalte haben keine Heizung und keine Therme, sie sind direkt über gedämmte Rohrleitungen an Kraftwerke angeschlossen. Fernwärme funktioniert wie ein Kreislauf. Vom Kraftwerk strömen Warmwasser und Heizwärme in die Haushalte. Vom Haushalt geht der abgekühlte Rücklauf wieder ins Kraftwerk, wird gewärmt, und strömt zurück an die Haushalte. Das Kreislaufsystem der Fernwärme ist sicher und effizient. Das ist gut für die Umwelt.

Der Nachteil liegt in der Monopolstellung des Kraftwerks. Denn es gibt immer nur einen Fernwärmeanbieter, in Wien ist es etwa Wien Energie, in der Steiermark ist es Energie Steiermark. Zu einem günstigeren Anbieter können Haushalte daher genauso wenig wechseln, wie zu einer anderen Energieform. Schließlich müsste eine eigene Heizungsanlage installiert werden. Den Preis bestimmt daher ein einziger Anbieter. Das ist schlecht für das Börsel.

Das teure Hintertürl

Die Entscheidung für oder gegen Fernwärme treffen nicht die Haushalte, sondern die politischen Entscheidungsträger. Vor allem in Neubaugebieten gibt es keine Alternative.

Damit die Preise aufgrund der Monopolstellung nicht explodieren, können die Bundesländer in Österreich eine Preisobergrenze festlegen. Doch sie kann umgangen werden, wie Herbert Lechner, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, aufzeigt.



Das erregt Unmut. "Es kommt immer wieder zu Beschwerden", sagt Lechner. Dagegen vorgehen, können die Mieter nicht. Die Angebots- und Preisstrukturen sind zudem wenig transparent und können nur schwer nachvollzogen werden.

Ein weiter Weg zur Klimaneutralität

Abseits der Kosten wird Fernwärme als die nachhaltige Energieform der Zukunft gepriesen. Zuletzt verwies Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) auf das Ausbauprogramm dieser "umweltfreundlichen Alternative." Speziell in Ballungsgebieten soll die Fernwärme einen entscheidenden Beitrag in Richtung Klimaneutralität leisten. Doch noch ist es nicht soweit.

Zirka die Hälfte der Brennstoffe ist fossil. Während Erdöl (2 Prozent) und Kohle (3 Prozent) nur noch eine kleine Rolle spielen, ist Fernwärme nachwievor von Erdgas abhängig, das aus Russland importiert wird. Einen Anteil von 35 Prozent deckt Erdgas an der Fernwärmeerzeugung ab. Auf Platz eins steht die nichtfossile Biomasse mit 40 Prozent.

Nun wurde zwar mit dem neuen Energiegesetz (EAG) die lang geforderten Rahmenbedingungen der Branche für Investitionen in Ausbau und Dekarbonisierung der Fernwärme geschaffen. Doch es ist ein weiter Weg, um das selbst gesteckte Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Denn um die Fernwärmeerzeugung und deren Zuwachs zu dekarbonisieren, sind viele zusätzliche erneuerbare Energiequellen erforderlich.

Für Menschen, die schon heute klimaschonend leben wollen, kann die Fernwärme zum Albtraum werden. Ein Albtraum mit klimaschädlichen Brennstoffen, der hohe Kosten verursacht. Und ohne Alternative ist.


Zirka die Hälfte der Brennstoffe ist fossil. Während Erdöl (2 Prozent) und Kohle (3 Prozent) nur noch eine kleine Rolle spielen, ist Fernwärme nachwievor von Erdgas abhängig, das aus Russland importiert wird. Einen Anteil von 35 Prozent deckt Erdgas an der Fernwärmeerzeugung ab. Auf Platz eins steht die nichtfossile Biomasse mit 40 Prozent.

Nun wurde zwar mit dem neuen Energiegesetz (EAG) die lang geforderten Rahmenbedingungen der Branche für Investitionen in Ausbau und Dekarbonisierung der Fernwärme geschaffen. Doch es ist ein weiter Weg, um das selbst gesteckte Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Denn um die Fernwärmeerzeugung und deren Zuwachs zu dekarbonisieren, sind viele zusätzliche erneuerbare Energiequellen erforderlich.

Für Menschen, die schon heute klimaschonend leben wollen, kann die Fernwärme zum Albtraum werden. Ein Albtraum mit klimaschädlichen Brennstoffen, der hohe Kosten verursacht. Und ohne Alternative ist.