Und schon ist es auch wieder vorbei: vier Wochen Performances und Workshops. Ein Impulstanz-Programm, das heuer, wie gewohnt, internationale Stars zur Schau stellte. Sie sind der Garant für ein ausverkauftes Volkstheater, die Nummer sicher sozusagen. Doch die Impulstanz-Chefs Karl Regensburger und Ismael Ivo sind seit 33 Jahren nicht nur Spielleiter, sondern auch Spieler der Kunst: Oftmals setzten sie auf Risiko, wissen bei der Programmierung im Vorfeld nicht, was sie zu erwarten haben. Geht das Konzept auf? Scheitert es?

Paradefall: der Programmschwerpunkt in den Museen. Dort trafen bildende Kunst und Choreografie in vielen sehr unterschiedlichen Ausführungen aufeinander: einmal komplett sinnentleert, dann wieder herausragend spannend. Kunst ist eben eine Gratwanderung. Sie drückt sich auch im Scheitern aus. Und es sind oft genau diese missglückten Performances, die junge Künstler auf ihren Weg bringen. Denn, ganz ehrlich: Immerwährender Erfolg verlockt zur Bequemlichkeit. Es stellt sich auch die Frage, ob man zugunsten der Publikumswirksamkeit nicht die Kunst vernachlässigt. Kommerz - der Killer jeder Kreativität.

Impulstanz wehrt diese Gefahr erfolgreich ab. In der Nachwuchsschiene wird experimentiert, und auch renommierte Performer probieren sich aus. Vielleicht sind manchmal diese Performances weniger gut besucht als die budgetär abfedernden Namensbringer im Volkstheater. Aber möglicherweise ist es genau diese Zusammensetzung, die das Festival weltweit bekannt gemacht hat - und das nicht nur in Tänzerkreisen.