Peking. Der Verkaufsstart des neuen Apple iPhone in China hat zu heftigen Tumulten geführt: Hunderte von Chinesen belagerten am Freitag in der Hauptstadt Peking die beiden Apple-Läden, in denen das iPhone 4S verkauft werden sollte. Als einer der Läden nicht öffnete, griffen die enttäuschten Kunden einen Sicherheitsmann an und bewarfen das Schaufenster mit Eiern. Die Polizei nahm mindestens zwei Menschen fest. Apple teilte wenig später mit, der Verkauf des iPhone 4S in China sei vorerst ausgesetzt.

  Der Apple-Laden im Pekinger Bezirk Sanlitun sollte um 07.00 Uhr öffnen. "Wir haben hier die ganze Nacht gewartet", sagte der 18-jährige Tom Sun. "Das ist einfach nicht fair. Wir sind wütend." Der 29-jährige Li Tianye reiste mit dem Bus aus Shandong an, um den Verkaufsstart nicht zu verpassen. "Ich bin echt sauer, wenn sie nicht öffnen." Ein weiterer junger Mann, der in der Kälte vor dem Laden wartete, sagte, er wolle das echte iPhone, keine Fälschung.

  Apple-Sprecherin Carolyn Wu sagte, der Laden habe nicht geöffnet werden können, weil die Menge davor zu groß gewesen sei. Apple habe die Sicherheit von Kunden und Personal gewährleisten müssen. Alle iPhones seien inzwischen ausverkauft, so dass das Smartphone vorerst weder in Peking noch in Shanghai zu haben sei.

Sechs offizielle und viele gefälschte Apple-Stores  
Das neue iPhone ist seit dem Verkaufsstart am 14. Oktober ein Renner. In China war es bisher erst auf dem Schwarzmarkt zu haben - eingeführt aus Nachbarländern oder Hongkong, wo es bereits offiziell verkauft wurde. Am Freitag wurde es aber nicht nur in den offiziellen Apple-Geschäften, sondern auch in Elektronikmärkten verkauft.

  China ist der am schnellsten wachsende Markt für Apple. Die Umsätze dort liegen bereits an zweiter Stelle hinter denen in den USA. Der US-Konzern hat erst sechs offizielle Geschäfte in der Volksrepublik eröffnet - es gibt aber auch zahlreiche gefälschte Apple-Läden im Land.