Bern. Apple hat bescheiden zu einer Pressekonferenz eingeladen, aber die Fans erwarten eine Art Hochamt um das Glanzstück der Apple-Produktpalette. Dünner, schneller und größer als seine Vorgänger soll das neue iPhone werden, wie die Gerüchteküche vorab schon zu vermelden weiß.

Erstmals seit dem Start der ersten Generation vor über fünf Jahren soll das iPhone wieder einen etwas größeren Bildschirm bekommen – er soll von 3,5 auf 4 Zoll (von 8,9 auf knapp 10,2 cm) wachsen. Bei den rivalisierenden Geräten mit dem Google-Betriebssystem Android sind große Bildschirme zuletzt zum Standard geworden. Apple ist der letzte große Hersteller, der sich gegen diesen Trend stemmt. Mit kleineren Bildschirmen lassen sich die Geräte allerdings auch leichter mit einer Hand bedienen.

Schneller Datenfunk

Außerdem dürfte das Apple-Mobiltelefon den schnellen LTE-Datenfunk unterstützen - im Gegensatz zum aktuellen iPad-Modell auch in Europa. Zu erwarten sind auch neue Patentschlachten: Samsung besitzt im LTE-Bereich einen Vorsprung und wird diesen nach allen bisherigen Erfahrungen auch vor Gericht verteidigen.

Als wahrscheinlichster Name gilt iPhone 5, nachdem in der Einladung zur Vorstellung am Mittwochabend europäischer Zeit eine "5" als Schatten zu erkennen war.

Das neue iPhone ist das erste Apple-Smartphone, das unter der Regie von Konzernchef Tim Cook entwickelt wurde. Und es ist ein Produkt, bei dem sich das Unternehmen keinen Fehler erlauben kann: Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt, das den einstigen Nischen-Anbieter zum wertvollsten Unternehmen der Welt mit Bargeldreserven von fast 120 Mrd. Dollar (93,8 Mrd. Euro) gemacht hat.

Nach allem, was bisher bekanntwurde, ist kein radikaler Bruch mit dem Design der vorherigen Modelle iPhone 4 und 4S zu erwarten. Wenn man den zahlreichen Bildern und Videos im Internet glauben kann, wird das nächste iPhone deren Grundform beibehalten, aber es wird etwas dünner.

Keine Google-Maps

Zusammen mit dem neuen iPhone bringt Apple auch die nächste Version seines mobilen Betriebssystems auf den Markt, iOS 6. Dabei sollen unter anderem die gewohnten Google-Karten durch einen eigenen Dienst von Apple ersetzt werden. Außerdem gibt es mit der App Passbook ein digitales Portemonnaie für Tickets und Treuekarten.