Der US-Konzern Apple hat sein neues iPhone-Modell vorgestellt. Geschäftsführer Tim Cook durfte am Mittwoch das "dünnste und leichteste Smartphone aus dem Hause Apple" vorstellen. Das iPhone 5, so der offizielle Name, wurde tatsächlich dünner, schneller und mit einem größeren Bildschirm ausgestattet.

Das neue iPhone ist das erste Apple-Smartphone, das unter der Regie von Konzernchef Tim Cook entwickelt wurde. Und es ist ein Produkt, bei dem sich das Unternehmen keinen Fehler erlauben kann: Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt, das den einstigen Nischen-Anbieter zum wertvollsten Unternehmen der Welt mit Bargeldreserven von fast 120 Mrd. Dollar (93,8 Mrd. Euro) gemacht hat.

Größeres Display
Und Apple vergrößerte erstmals den Bildschirm - von 3,5 auf 4 Zoll (von 8,9 auf knapp 10,6 cm). In den rivalisierenden Geräten mit dem Google-Betriebssystem Android sind große Bildschirme zuletzt zum Standard geworden. Apple ist der letzte große Hersteller, der sich gegen diesen Trend stemmt. Mit kleineren Bildschirmen lassen sich die Geräte allerdings auch leichter mit einer Hand bedienen.

Mit 112 Gramm ist das iPhone 5 um ein Fünftel leichter als das Vorgängermodell und mit 7,6 Millimetern um 18 Prozent dünner.  Der Bildschirm hat jetzt eine Diagonale von 4 Zoll und ein Seitenverhältnis von 16:9 wie bei einem Flachbildfernseher. Mit dieser Größe könne man das iPhone immer noch bequem mit einer Hand bedienen, sagte Schiller. Bisher lag betrug die Diagonale 3,5 Zoll (8,9 cm).


LTE an Bord
Apple setzt im Kampf mit Samsung auf ein leichteres und dünneres iPhone. Der Technologiekonzern stellte am Mittwoch in San Francisco die fünfte Generation des Kassenschlagers vor, der mit einem Vier-Zoll-Bildschirm ein größeres Display hat. Marketing-Chef Phil Schiller sagte, das Smartphone unterstütze den UMTS-Nachfolgestandard LTE.

In bekannter Apple-Manier werden die Kunden auch zur Kasse gebeten, wenn auch nicht so schlimm wie befürchtet: Die Zeit des bisherigen breiten Apple-Steckers für die Verbindung zu einem Computer oder anderen Geräten wie Wecker mit iPhone-Dock ist abgelaufen. Er wird durch einen kleineren digitalen Anschluss ersetzt, es wird aber einen - kostenpflichtigen - Adapter geben.


Preisstruktur
Die bisherige Preis-Struktur beim iPhone 4S wird übernommen. Dafür werden die beiden Vorgängermodelle 4S und 4 günstiger.

  Zusammen mit dem neuen iPhone bringt Apple die nächste Generation seines mobilen Betriebssystems an den Start. Die Software iOS 6 bietet unter anderem verbesserte Navigationsfunktionen und eine vertiefte Integration des Online-Speicherdienstes iCloud. Außerdem integriert ist die neue App Passbook, die ein digitales Portemonnaie etwa für Flugzeugtickets oder Treuekarten bietet. Es wird erwartet, dass Apple auf dieser Basis mit der Zeit auch ein mobiles Bezahlsystem aufbaut. Apple Videotelefonie-Dienst Facetime kann man jetzt auch in Mobilfunk-Netzen nutzen und nicht nur in einem WLAN. Auch das Thema Gesichtserkennung hat beim iPhone Einzug gehalten. Laut Hersteller soll ein Smartphone auf bis zu zehn verschiedene Gesichter "trainiert" werden können.

  Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt, das den einstigen Nischen-Anbieter zum wertvollsten Unternehmen der Welt mit Bargeldreserven von fast 120 Mrd. Dollar gemacht hat. Das iPhone 5 ist die erste neue Version seit dem Tod des legendären Apple-Gründers Steve Jobs im vergangenen Oktober und wurde weitgehen unter Regie des neuen Chefs Tim Cook entwickelt.

  Apple muss die Nutzer mit dem iPhone 5 unbedingt überzeugen, wenn es seine Position halten will. In den vergangenen Monaten ging der Absatz bisheriger Modelle merklich zurück, weil Kunden auf die nächste Generation warteten. Und im Smartphone-Markt mangelt es nicht an Alternativen wie Samsungs Galaxy S3.

  Deshalb setzt Apple auf Verbesserungen in allen Bereichen. "Wir haben noch nie ein Produkt mit einer solchen Präzision und einer solchen Verarbeitung gebaut", sagte Designchef Jonathan Ive in einer Videoeinspielung.

  Die erneuerte Kamera behält die bisherige Auflösung von 8 Megapixeln, soll aber besser mit schlechten Lichtverhältnissen umgehen können. Das hatte vergangene Woche auch Nokia bei der Vorstellung seines neuen Top-Modells Lumia 920 versprochen. Der Prozessor arbeitet schneller, unter anderem bei der Verarbeitung von Bildern. Die Möglichkeit, Panorama-Aufnahmen zu machen, gehört jetzt zu den Grundfunktionen. Schiller demonstrierte dies mit einem Panorama-Foto der Golden Gate Bridge in San Francisco mit einer Auflösung von 28 Megapixeln.

Ebenfalls vorgestellt wurde eine neue Version der Software iTunes, sowie neue iPod-Modelle.