(da) "Treibt die Juden ins Meer", war die Devise der arabischen Staaten nach der Gründung Israels 1948. Noch heute sind die Beziehungen zu den Nachbarn teils extrem angespannt.

Ägypten: Seit dem Arabischen Frühling und der Machtübernahme durch die Muslimbrüder verschlechterte sich das Klima deutlich. Zwar betont Präsident Mohammed Mursi, die Regierung werde den 1979 geschlossenen Friedensvertrag respektieren - mit dem Ägypten als erster arabischer Staat Israel anerkannte. Mursi hat damit die öffentliche Meinung gegen sich; zudem machen die Salafisten für eine Annullierung des Friedens Stimmung.

Jordanien: Mit dem östlichen Nachbarn schloss Israel 1994 einen Friedensvertrag. König Abdullah II. gilt als verlässlicher Partner Jerusalems sowie der USA, kommt aber in seiner Heimat zusehend in Bedrängnis. Korruption und Ressourcenknappheit führen zu großen Problemen. Der König regiert ein Land, in dem die Palästinenser - eingebürgerte Flüchtlinge aus Israel - mittlerweile die Bevölkerungsmehrheit stellen. Die Islamisten sind die bestorganisierte Partei des Landes; sie sprechen sich gegen den Friedensvertrag aus.

Syrien befindet sich seit Jahrzehnten im Kriegszustand mit Israel. Aber der Assad-Clan war ein rationaler und berechenbarer Feind. Israels Horrorszenario ist, dass beim Sturz Assads die Chemiewaffen in die Hände der Islamisten fallen. Seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt Israel die syrischen Golanhöhen.

Libanon: Die Beziehungen zu Israel sind sehr schlecht, die radikal-schiitische Hisbollah ist Teil der Regierung. Hauptthema im multiethnischen Land ist jedoch derzeit, einen Bürgerkrieg wie in Syrien zu verhindern.