Washington/Jerusalem. Täglich werden neue Details aus den von Edward Snowden enthüllten Dokumenten bekannt. Der US-Nachrichtendienst NSA teilt abhörten Kommunikationsdaten mit seinen israelischen Partnern. Die Kooperation geht soweit, dass die Israelis direkten Zugriff auf Rohdaten haben, die selbst von der NSA noch nicht ausgewertet worden seien, berichtete die britische Zeitung "The Guardian" am Mittwoch unter Berufung auf Dokumente des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Snowden.

Abkommen seit 2009

Ein entsprechendes Abkommen sei 2009 gegen Bedenken aus US-Geheimdienstkreisen getroffen worden, so das Blatt. In internen Berichten der NSA wird davor gewarnt, der Austausch mit Israel sei zu einseitig zugunsten des US-Verbündeten geworden. Auch ist unklar, ob auch vertrauliche Daten von hochrangigen US-Regierungsangehörigen übermittelt werden: Die israelischen Nachrichtendienste könnten möglicherweise Informationen über Gespräche oder Emailwechsel erhalten, die in den Rohdaten enthalten seien. Israel sei in dem Fall verpflichtet, diese Daten zu vernichten.

Die NSA dementierte gegenüber dem "Guardian" den Bericht nicht. Es sei unklar, ob es ähnliche Kooperationen auch mit anderen Staaten gebe, so das Blatt.