Der Informant Edward Snowden ist nach Ansicht von Apple-Mitgründer Steve Wozniak ein moderner Held und sollte als solcher in seine Heimat zurückkehren dürfen. Wozniak betonte am Donnerstagabend auf der Computermesse CeBIT in Hannover vor knapp 600 Zuhörern: "Ich glaube, Edward Snowden ist ein Typ wie ich."

Er habe allerdings den Mut gehabt, für seine Ideale seine Karriere zu opfern. Auf die Frage, ob der im russischen Exil lebende Snowden zurückkehren sollte, meinte Wozniak: "Unbedingt". Er selbst würde nach Moskau fliegen, um ihn dort zu treffen. Zudem sollten sich die USA beim Datenschutz von Europa inspirieren lassen.

Der Verlust der Privatsphäre
Auf der CeBIT wurde Wozniak vom Deutsche-Welle-Moderator Brent Goff zu seiner Sichtweise und seinen Gedanken zu den brennenden Themen der IT-Industrie befragt. "The Woz" beklagte dabei mehrfach den Verlust der Privatsphäre im Netz: "Kein Mensch weiß heutzutage mehr, welche Geräte welche Daten ins Netz funken." Noch weniger wisse man, wer  aller mitliest.  Daher war eine Forderung von Wozniak auch neue Gesetze für das moderne Informationszeitalter zu schaffen.

So müssten etwa die Hersteller verpflichtet werden, dass jedes Gerät, das sich mit dem Internet verbindet, den AnwenderInnen darüber  Auskunft gibt, welche Daten und wann es diese an wen verschicke. Die AnwenderInnen sollten zudem auch Verschlüsselungssoftware einsetzen. "Wenn Apple und Microsoft schon früher die Verschlüsselungssoftware PGP in ihre Betriebssysteme integriert hätten, würde es heute jeder benutzen", meinte Wozniak.

Auf die Frage, ob man Apple dahingehend vertrauen könne, dass es in ihrer Software keine Hintertüren für Zugriffe durch Dritte geben würde, meinte Wozniak: "Ich habe keine Ahnung, ich kann es nicht sagen."