Brüssel. Die Wikimedia Foundation, jene Nonprofit-Organisation, die hinter der Online-Enzyklopädie Wikipedia steht, steigt nun gegen das europäische "Recht auf Vergessen" in den Ring.

In einer Mitteilung am Mittwoch vermeldete Wikimedia, dass mehr als 50 Links in der freien Online-Enzyklopädie von der neuen Regelung betroffen wären - daher es Anträge auf Löschung ebendieser gibt.

Anträge sollen veröffentlicht werden
Die Wikimedia Foundation vermeldete in der ersten Stellungnahme, nach dem Beschluss des Gesetzes im Mai, dass man alle Anträge auf Löschung von Links in den Artikeln veröffentlichen wolle, um so eine gewisse Transparenz aufrecht zu erhalten.

"Akkurate Suchresultate verschwinden in Europa, ohne öffentliche Erklärung, ohne echten Beweis, ohne juristische Begründung oder Anordnung und ohne eine Möglichkeit dagegen zu berufen", heißt es im Blog von Lila Tretikov von der Wikimedia Foundation. "Das Resultat ist, dass es im Internet Vergessenslücken gibt - Orte an denen unbequeme Information einfach verschwindet."

Das "Recht auf Vergessen" hat einen tiefen Graben zwischen BefürworterInnen und KritikerInnen gezogen. Die einen führen das Recht auf Privatsphäre, die anderen das Recht auf freie Meinungsäußerung in den Ring.