Wien. (sf) Durch Notebooks, Smartphones und Tablets wird Arbeiten immer unabhängiger vom Standort. Dank neuer Technologien und Programme können Teams auch zusammenarbeiten, wenn sie sich tausende Kilometer voneinander entfernt befinden. "Ein großer Vorteil der Digitalisierung ist auch, dass kollaborativ an einem Dokument oder einem größeren Projekt gearbeitet werden kann - unabhängig davon, wo man sich gerade befindet", schreiben Josef Schrefel, Head of E-Marketing, und Angelika Molk, Online-Redakteurin, beide Mitarbeiter des Büromöbelherstellers Bene. "Mein Büro ist da, wo ich bin", fassen sie diese Entwicklung zusammen.

Digital Champion

Arbeiten von zuhause aus ist dank neuer Technologien in vielen Berufsfeldern möglich. - © Spectral-Design
Arbeiten von zuhause aus ist dank neuer Technologien in vielen Berufsfeldern möglich. - © Spectral-Design

Digitale Kompetenz ist eine unverzichtbare Kulturtechnik im Alltag geworden, heißt es im neuen Leitfaden "Das neue Arbeiten im Netz", der kostenlos unter www.werdedigital.at/leitfaden heruntergeladen werden kann. "Wer jedoch über zu geringe Kenntnisse im Umgang mit digitalen Medien verfügt, wird mittelfristig immer mehr vom gesellschaftlichen Alltag und von beruflichen Zukunftschancen abgeschnitten."

Der Leitfaden ist für alle Menschen gedacht, die gerade erst in die Onlinewelt einsteigen. Er soll Mut geben, Neues auszuprobieren und sich mit den veränderten Arbeitsweisen vertraut zu machen. Die Publikation gibt einen Überblick, welche Chancen die Digitalisierung für einzelne Personen bietet und wie auch Demokratie und Wirtschaft von Partizipation, von der Online-Kollaboration und Netzwerkeffekten profitieren können.

Die Publikation umfasst 70 Beiträge von Experten, die dem Aufruf von Meral Akin-Hecke, Österreichs Digital Champion, gefolgt sind. Akin-Hecke wurde im Juni 2013 vom österreichischen Bundeskanzleramt auf Initiative der EU-Kommission zum "Digital Champion Austria" bestellt. In dieser Rolle soll sie als Vorbild und Multiplikatorin den Weg in die Digitale Zukunft weisen.

"Ich bin überzeugt davon, dass die Digitalisierung eine große Chance für die Demokratie und auch für die Wirtschaft ist", sagt Akin-Hecke, die bereits 2007 Digitalks gegründet hat. Diese Initiative vermittelt Wissen über digitale Medien an interessierte Erwachsene. Außerdem hat sie die Plattform "Werdedigital.at" initiiert, die die digitale Kluft in Österreich schließen soll.

Interaktive Seminare ab März

Auch bei der Jobsuche und bei der Bewerberauswahl der Unternehmen spielt das Internet mittlerweile eine große Rolle. Daher finden sich in dem Leitfaden auch Tipps für die Selbstdarstellung im Internet, um potenzielle Arbeitgeber von sich zu überzeugen. Außerdem werden Werkzeuge zur Zusammenarbeit und zum Präsentieren vorgestellt. Unternehmer finden Tipps, wie sie sich im Falle eines Shitstorms richtig verhalten, also bei einem Sturm der Entrüstung im Internet.

Daneben enthält der Leitfaden auch Beiträge zu den Themen online Ein- und Verkaufen, Zahlen und Verrechnen mit Paypal, E-Banking und zum richtigen Umgang mit Passwörtern. Für Einsteiger bietet der Leitfaden einen Überblick über soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, Google+ und Instagram, Tipps zum effektiven Umgang mit Google sowie Ratschläge, um Inhalte im Internet auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.

Um die Inhalte des Leitfadens möglichst vielen Personen zu vermitteln, werden die behandelten Themen in kostenlos zugänglichen, wöchentlich stattfindenden Webinaren diskutiert. Der Start der Webinarreihe ist für März 2015 geplant. Die interaktive Teilnahme ist auch über Smartphone oder Tablet möglich.

Wer in seiner Umgebung Lernangebote sucht, findet auf der Digitale Landkarte Österreichs" der Website Werdedigital.at rund 165 Anbieter, die Medienkompetenz vermitteln.

www.wienerzeitung.at/netzpolitik