Berlin. Virenangriffe, Online-Betrug, Erpressung: 47 Prozent der Internetnutzer in Deutschland sind in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Cybercrime geworden, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 1000 Nutzern ergab.

"Jahr für Jahr ist etwa die Hälfte der Nutzer mit kriminellen Vorfällen im Internet konfrontiert", sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Winfried Holz. Fast jeder zweite Betroffene habe dabei einen finanziellen Schaden erlitten - etwa weil Hard- und Software ersetzt werden musste, Leistungen nicht erbracht oder illegale Transaktionen durchgeführt wurden. Häufigstes Delikt sind Schadprogramme, mit denen Nutzerdaten ausspioniert werden können. Auch sogenannte Ransomware ist weit verbreitet, die den Zugang zum Computer versperrt und erst gegen Zahlung eines Lösegelds wieder freigibt

Zunehmend ins Visier krimineller Hacker geraten der Untersuchung zufolge Mobilgeräte. Gut jeder vierte Smartphone-Nutzer berichtete über einen Sicherheitsvorfall mit seinem Gerät in den vergangenen zwölf Monaten. Mit speziellen Smartphone-Viren könnten Nutzer ausspioniert, aggressive Werbung angezeigt oder der Zugang zu den Geräten versperrt werden, hieß es.

Immer mehr Internetnutzer gehen dazu über, ihre Daten zu verschlüsseln. 19 Prozent würden so ihre E-Mails und 14 Prozent ihre Dateien schützen. 2013 waren es nur sechs Prozent beziehungsweise acht Prozent. "NSA-Affäre, Hacker-Angriffe und Phishing-Wellen zeigen Wirkung", sagte Holz. "Die Verwendung spezieller Sicherheits-Technologien steigt an." Allerdings bewege sich die Nutzung von Verschlüsselungsverfahren auf niedrigem Niveau. Jeder neunte Nutzer könne zu der Frage, welche Sicherheitstechnologien er verwendet, keine Angaben machen.