Frankfurt. Die Deutsche Bank und sechs weitere Kreditinstitute wollen die neuartige Blockchain-Technologie noch in diesem Jahr zum ersten Mal im Geschäft mit Kunden zum Einsatz bringen. Die sieben Banken unterzeichneten in Brüssel eine gemeinsame Absichtserklärung zur Entwicklung einer Handelsfinanzierungs-Plattform auf Basis der neuen Technik, wie die Deutsche Bank am Montag mitteilte.

Die von der belgischen KBC entwickelte und getestete "Digital Trade Chain" (DTC) soll dem notwendigen Papierwust bei den komplexen Transaktionen zwischen Mittelständlern ein Ende bereiten, ohne das Risiko zu erhöhen. Mit der neuen Technologie werden Werte in einem dezentralen Computernetzwerk übertragen und dabei von mehreren Partnern garantiert. Das ist ein billigeres Sicherungsinstrument als Akkreditive, wie sie Großkonzerne bei der Handelsfinanzierung verwenden.

Es wäre die erste Anwendung der Technik in der Praxis, wie ein Sprecher der Bank sagte. Sie soll den Plänen zufolge noch 2017 Marktreife erlangen. Handelspartner können sich über die auch mobil verfügbare DTC direkt miteinander verbinden.

Aussichtsreiche Technologie der Zukunft

Die Deutsche Bank, KBC, die britische HSBC, die französischen Institute Natixis und Societe Generale, die niederländische Rabobank und die italienische HVB-Muttergesellschaft UniCredit wollten zunächst in ihren Heimatländern und in Luxemburg eine kritische Masse mit der DTC erreichen.

Die Blockchain gilt auch für die sichere Abwicklung von Wertpapier-Transaktionen als aussichtsreiche Technologie der Zukunft. "Man muss auswählen, was man vorantreibt angesichts der vielen Möglichkeiten, die sich mit Blockchain bieten", zitierte das "Handelsblatt" Edward Budd, den Leiter der Digitalstrategie im Zahlungsverkehr bei der Deutschen Bank.