Moskau. Die russischen Behörden haben zwei Geheimdienstbeamte für Cybersicherheit und einen Mitarbeiter des Softwareunternehmens Kaspersky wegen des Vorwurfs der Spionage für die USA festgenommen. Die drei Männer hätten "Verrat für die Interessen der Vereinigten Staaten" begangen, meldete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den Anwalt eines der Festgenommenen.

Es handle sich um den Kaspersky-Mitarbeiter Ruslan Stojanow sowie die Geheimdienstmitarbeiter Sergej Michailow und Dmitry Dokutschajew. Interfax hatte bereits am gestrigen Dienstag unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, dass zwei ranghohe FSB-Mitarbeiter wegen des Verdachts des Geheimnisverrats an die USA festgenommen worden seien.

Unklar war, ob der Fall mit den US-Vorwürfen zusammenhängt, es habe russische Hackerangriffe im US-Präsidentenwahlkampf gegeben, oder ob es sich etwa um interne Querelen beim FSB handelt. Russische Medien brachten die Verdächtigen mit einer Hackergruppe in Verbindung, die in der Vergangenheit unter anderem brisantes Material über russische Beamte verbreitet hatte.