Berlin/Washington. Nach Donald Trumps jüngster Online-Botschaft zu Nordkorea hat der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, den US-Präsidenten aufgefordert, in der Weltpolitik künftig aufs Twittern zu verzichten. "Herr Präsident, hören Sie auf zu twittern!", sagte Ischinger der "Bild"-Zeitung vom Mittwoch.
"Twittern ersetzt keine Strategie." Weltpolitische Krisenentscheidungen bedürften der "strategischen Abstimmung mit Partnern und Verbündeten und der sorgfältigen Abwägung aller Risiken und Nebenwirkungen", führte er weiter aus.
Weder Trumps über den Kurzbotschaftendienst veröffentlichte Drohung eines US-Alleingangs gegen Nordkorea noch der kürzliche Syrien-Schlag ließen eine solche "durchdachte und tragfähige Strategie erkennen", sagte Ischinger weiter. Der US-Präsident hatte zuvor getextet: "Nordkorea sucht wohl Ärger. Wenn China sich entscheidet zu helfen, wäre das großartig. Wenn nicht, lösen wir das Problem ohne sie."