Kairo. Bei ihrem Feldzug gegen kritische Medien sperrt die ägyptische Regierung einer Menschenrechtsgruppe zufolge immer mehr Internetseiten. Allein in den vergangenen drei Wochen seien 62 Portale geblockt worden, berichtete die Vereinigung für Gedanken-und Redefreiheit am Montag. Es handle sich um einen "klaren Angriff auf die Medien".

Ägypten hatte Ende Mai mit der Sperrung von 21 Internetseiten begonnen. Darunter waren die unabhängige Nachrichtenseite Mada Masr und der Internet-Auftritt von des TV-Senders Al-Jazeera. Der Kanal hat seinen Sitz in Katar und wird auch von dem Emirat finanziert - wenige Tage nach der Blockade wurde der Golfstaat von einer Reihe von Nachbarländern und auch von Ägypten diplomatisch isoliert wurde.

Sicherheitskreise in Ägypten hatten gesagt, die geblockten Seiten enthielten Material, das Terrorismus und Extremismus unterstütze sowie Lügen verbreite. Kritiker sehen es aber als weiteren Schritt der autoritären Führung, kritische Stimmen im Land zu ersticken. Die Vereinigung für Gedanken- und Redefreiheit betonte, dass die Blockade der Internetseiten gegen die Verfassung verstoße.