Das Sozialministerium reagierte im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" auf die Kritik des Pensionistenverbandes vergangene Woche: Dieser hatte am Freitag kritisiert, dass die Hilfszahlungen für Pensionsempfänger unter 1.200 Euro linear abnehmen würden. Geringere Pensionen würden laut den SPÖ-Seniorenvertretern weit weniger als den Höchstsatz von 500 Euro bekommen.
Außerdem stört sich der Verband daran, dass bei den Mindestpensionen nur die Eigenpension zur Berechnung der Einmalzahlung hergenommen wird. Für sie ist das "sinnwidrig und unsozial".
Das Sozialministerium möchte das so nicht stehen lassen: Dass die Einmalzahlung bei kleinen Pensionen geringer ausfallen würde, sei zwar richtig, das liege allerdings daran, dass betroffene Pensionisten schon im Frühjahr 300 Euro ausbezahlt bekommen hätten und sie im September die gleiche Summe noch einmal bekommen würden. Würde man alle Hilfen zusammenzählen, wären die Hilfszahlungen insgesamt über der Obergrenze von 500 Euro. Maximal wären sogar 788 Euro möglich, lässt das Sozialministerium wissen. Gleichzeitig muss das Ministerium aber zugeben, dass Empfänger einer 400-Euro-Pension weniger Unterstützung bekommen als jene, die 1.000 Euro Pension bekommen.
Pensionistenverband erneuert Kritik
Der Pensionistenverband erneuert unterdessen seine Kritik: Mindestpensionsbezieher (derzeit 1.030 Euro) würden unter der Armutsgrenze (laut Armutskonferenz derzeit 1.371 Euro) liegen. Dass es bei kleinen Pensionen zu Abschlägen kommt, verstehen sie nicht. Da Pensionisten die Teuerung bisher aus eigener Tasche bezahlt hätten, fordert der rote Pensionistenverband für 2023 vielmehr eine Erhöhung um zehn Prozent. "Denn die Lage ist für viele Pensionistinnen und Pensionisten existenzbedrohend", so der Verbandspräsident Peter Kostelka.