Für die Ablöse der Pflegerinnen bei der 24-Stunden-Betrreuung in Österreich, aber auch für Nachschub an Erntehelfern in der Landwirtschaft gibt es jetzt einen Durchbruch. Nach intensiven Verhandlungen hat Kanzleramts- und Europaministerin Karoline Edtstadler für Arbeitskräfte aus Rumänien nun eine Lösung mit Korridorzügen unter Dach und Fach gebracht.

Vorerst ist ein solcher Zug für Arbeitskräfte aus Rumänien geplant, die Zahl kann aber auf bis zu drei Korridorzüge pro Woche erhöht werden, wie Edtstadler Donnerstagfrüh in einer Aussendung bekanntgab. Die Situation um ausländische Pflegekräfte und auch Erntehelfer hatte sich zuletzt wegen der Grenzschließungen aufgrund der Corona-Krise zugespitzt.

Korridorzüge ab 2. Mai

Die ÖBB werden ab 2. Mai Sonderzüge von und nach Rumänien anbieten. Zielort in Rumänien ist Timisoara. In die Lösung mit Korridorzügen durch Ungarn waren auch Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne), Infrastrukturstaatssekretär Magnus Brunner (ÖVP) und die ÖBB eingebunden. Tausende Pflegekräfte aus Rumänien haben seit Wochen langer als im sonst üblichen 14-Tage-Wechselrhythmus in Österreich bei pflegebedürftigen Menschen in der 24-Stunden-Betreuung ausgeharrt, um die Pflege weiter sicherzustellen.

"Wir lassen die Menschen in Österreich, die auf Pflege angewiesen sind, und auch ihre Angehörigen nicht im Stich", betonten die Ministerinnen Edtstadler und Gewessler. Die Option eines derartigen Nachtzugs sei auch als Option als langfristiges Modell für den Pendlerverkehr aus den Nachbarstaaten denkbar, meinte Staatssekretär Brunner.

Das Angebot der ÖBB wird offilziell im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich erfolgen. Der Grund dafür ist, dass der Großteil der 24-Stunden-Betreuerinnen in Österreich, nämlich rund 60.000, als Selbstständige angemeldet sind. Die Pflegekräfte bleiben im Regelfall 14 Tage für die Rund-um-die-Uhr-Betreuung für daheim. Die Vereinbarung für die Korridorzüge ab Anfang Mai wurde mit den Bahnpartner in Ungarn und Rumänien getroffen.