

Wahlteilnahme: Die Bedingungen für aktives und passives Wahlrecht in der EU sollten einander angeglichen werden. Dies betrifft das Wahl- und Wählbarkeitsalter ebenso wie Kriterien für den Wohnsitz von Kandidaten, zulässige Ausschlusskriterien und Maßnahmen zur ausgewogenen Beteiligung von Männern und Frauen. Verbleibende Barrieren für die Wahlteilnahme von Menschen mit Behinderungen sollten aufgehoben und deren Mitwirkung im Wahlprozess weiter unterstützt werden. Die Bedingungen zur Wahlteilnahme (zum Beispiel Wahltage, Briefwahl und Auslandswahlrecht) sollten weiter vereinheitlicht werden.
Wählerregistrierung: Der Austausch von Daten über Wähler innerhalb der EU muss deutlich verbessert werden, nicht zuletzt, um Mehrfach-Registrierungen und die Möglichkeit einer mehrmaligen Stimmabgabe zu vermeiden. Dies betrifft auch eine Harmonisierung der Stichtage und den Datenaustausch zwischen den Mitgliedstaaten.
Wahlkampffinanzierung: In der vergangenen Legislaturperiode wurde eine neue Behörde basierend auf neuen Regulierungen geschaffen. Die Bedingungen für einen europaweiten Wahlkampf und dessen Finanzierung könnten aber weiter verbessert und aneinander angeglichen werden, insbesondere, was zulässige Finanzierungsquellen, die Höhe der Ausgaben sowie deren Überprüfung betrifft.
Soziale Medien: Die EU und ihre Mitgliedstaaten sollten weitere Maßnahmen setzen, um einen fairen Online-Wahlkampf zu ermöglichen, Datenschutz zu wahren sowie strategischer Manipulation und Fehlinformation vorzubeugen. Die Betreiber von Internet-Plattformen sollten transparenter agieren; Wahlbeobachtern und Forschungseinrichtungen sollte der Zugang zu Daten politischer Inhalte zur Überprüfung ermöglicht werden.
Zivilgesellschaft: Bildungsmaßnahmen für Wähler sollten ausgebaut, und das zivilgesellschaftliche Engagement für Demokratie sollte weiter gefördert werden. Unabhängige, nicht-parteiliche Wahlbeteiligung sollte in der gesamten EU möglich sein. Debatten um Wahlreformen aus der vergangenen Legislaturperiode sollten wieder aufgenommen und konstruktiv weitergeführt werden, und die Zivilgesellschaft sollte daran mitwirken. Election-Watch.EU wird in den kommenden Monaten die Erkenntnisse und Empfehlungen der Wahlbewertungsmission in verschiedenen Foren präsentieren und sich weiter für die Anerkennung von Wahlbeobachtung durch die Europäischen Institutionen und Akteure einsetzen.