Zum Hauptinhalt springen

Netzwerken mit Australien

Von Anton Fischer

Recht
Anton Fischer ist Wirtschaftsanwalt in Österreich mit internationaler Erfahrung und in England & Wales zugelassener UK Solicitor. Neben seiner auf Gesellschafts-, Transaktionsrecht und Brexit spezialisierten Rechtsberatung ist der Gründer von FISCHER FLP Lehrbeauftragter an der University of Birmingham für Internationales Handelsrecht. Mehr Infos zum EU-Recht auf www.flp-legal.com.
© privat

Rechtlich über Österreichs Tellerrand hinaus: Mit dem Brexit sind die EU und Österreich stärker in den Blickpunkt Australiens gerückt.


Für diejenigen unter Ihnen, die sich geschäftlich für Down Under interessieren: Nun ist ein guter Zeitpunkt, um zu handeln. Mit dem Brexit sind die EU und Österreich stärker in den Blickpunkt Australiens gerückt. Wurde der europäische Markt bisher fast ausschließlich über Großbritannien erschlossen, soll nunmehr ein sich kurz vor dem Abschluss befindliches Freihandelsabkommen den Handel zwischen der EU und Australien deutlich intensivieren.

Gründe, sich mit der 13-größten Volkswirtschaft (nach BIP) geschäftlich näher zu befassen, gibt es genug. Australien hat die Corona-Pandemie gut gemeistert. Durch strenge Maßnahmen, großes Durchhaltevermögen der Bevölkerung und begünstigt durch die geographische Isolation ist das Land praktisch "coronafrei". Obwohl sich die Corona-Krise in Australien ökonomisch vergleichsweise harmlos ausgewirkt hat, erfährt die australische Wirtschaft mit Hilfe des von der Regierung kürzlich verkündeten Budgets für 2021/22 massive Stimuli, insbesondere, um die bei ohnehin nur 5,9 Prozent angesiedelte Arbeitslosenrate unter 5 Prozent zu drücken. Ein beachtlicher Brocken wird in Infrastrukturprojekte gesteckt, was vor allem für österreichische Unternehmen interessant sein dürfte.

Interkulturelles Verständnis unabdingbar

Doch wie gelingt der Geschäftsverkehr mit Australien? Interkulturelles Verständnis ist jedenfalls unabdingbar. Der Umstand, dass Australier allgemein für ihre lockere Art bekannt sind, soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch im Wirtschaftsverkehr eine Reihe von Aspekten zu beachten gilt. Allem voran ist der Aufbau einer persönlichen Beziehungsebene für australische Geschäftspartner besonders wichtig. Während sich österreichische Geschäftspartner in Verhandlungen rasch sachlichen Themen widmen, möchten australische Unternehmer erst ihr Gegenüber kennenlernen, um ein Gefühl für die Verhandlungen zu entwickeln.

Wie bei sämtlichen, internationalen Aktivitäten kann der Aufbau guter Handelskontakte durch den Beitritt zu Netzwerken erheblich erleichtert werden. Beispielsweise bietet das langjährig bestehende "Australian Business in Europe (ABIE)"-Netzwerk mit seinem nun in Gründung befindlichen "ABIE Austria Chapter" die Möglichkeit zur informellen Kontaktaufnahme, zum Erfahrungsaustausch und zum Ausloten von Geschäftsmöglichkeiten zwischen australischen und österreichischen Unternehmen. Ergänzend zum bestehenden Angebot österreichischer bzw. australischer Interessenvertretungen soll "ABIE Austria" mit freundlicher Unterstützung der australischen Botschaft in Österreich als unabhängige, private und mitgliedergeführte Plattform die Unternehmen verbinden und so zum wirtschaftlichen Erfolg beider Länder beitragen. Geplant sind Informations- und Netzwerkveranstaltungen, die den Mitgliedern in einem moderierten, aber ungezwungenem Rahmen die Möglichkeit zur Interaktion und zum Verständnis interkultureller Aspekte geben sollen.

Für weitere Informationen:
www.flp-legal.com oder australia@flp-legal.com