Nach einem komplett grünen Bundesland wird man ab sofort auf der Karte der Corona-Ampel vergeblich suchen. Die Corona-Kommission hat Donnerstagabend neuerlich die epidemiologische Entwicklung der vergangenen Tage bewertet. Damit gibt es nun auch in Salzburg, Kärnten und im Burgenland auf gelb gestellte Bezirke ("mittleres Risiko") auf der Corona-Ampel.

Konkret hat die Kommission im Burgenland die Bezirke Eisenstadt Stadt, Rust Stadt und Eisenstadt Umgebung, in Kärnten den Bezirk Villach Stadt, in Tirol den Bezirk Imst sowie Salzburg Stadt als gelb bewertet. In Niederösterreich wurde der Bezirk Zwettl von gelb auf orange ("hohes Risiko") hinaufgesetzt. Alle anderen Bezirke blieben in der Einschätzung unverändert, teilte die Kommission am Abend mit.

Die finale Ampelschaltung ist auf https://corona-ampel.gv.at und im Teletext auf Seite 659 ersichtlich. Die Einschätzung der Corona-Kommission, so wurde erklärt, erfolgte unter Berücksichtigung des Übertragungsrisikos, der Rückverfolgbarkeit der Übertragungsketten, der Testaktivität und der Ressourcenauslastung der Spitäler.

Edtstadler in Heimquarantäne

Unterdessen befindet sich Verfassungs- und Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) in Heimquarantäne, nachdem ein Mitarbeiter in ihrem Kabinett positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurde. Edtstadler wurde bereits getestet und ist negativ. Sie warte nun zu Hause auf Anweisungen der Gesundheitsbehörden, so ein Sprecher am Abend auf APA-Anfrage.

Auch der Mitarbeiter, mit dem Edtstadler im Büro Kontakt hatte, ist in Heimquarantäne. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, hieß es in einer Pressemitteilung. Alle weiteren Kontaktpersonen wurden ebenso umgehend getestet, sind bis auf Weiteres in Heimquarantäne und werden, so wurde betont, den Behördenanweisungen vollumfänglich Folge leisten.

Durch den Coronafall in Edtstadlers Kabinett ist offen, ob die Ministerin am Rat "Allgemeine Angelegenheiten" kommenden Dienstag (22. September) in Brüssel teilnehmen kann. Es wäre dies die erste Ratssitzung im Zuge der Covidkrise, die wieder in physischer Anwesenheit der Teilnehmer stattfinden soll.

Vor dem Kabinett Edtstadlers waren schon weitere österreichische Regierungsbüros von Coronafällen betroffen. Anfang August wurde ein Supportmitarbeiter im Bundeskanzleramt positiv getestet, der aber keinen Kontakt mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gehabt hatte. Im Außenministerium gab es zuletzt ebenfalls einen Fall, eine geplante Reise von Ressortchef Alexander Schallenberg (ÖVP) nach Griechenland und Zypern wurde abgesagt. Davor hatte es dort auch Ende Juli ein positives Ergebnis gegeben. (apa)