Wien hat 539 positive Coronavirus-Proben auf das Vorliegen der B.1.1.7-Mutation überprüfen lassen. In 66 Proben und damit zwölf Prozent der Fälle konnte die Mutation nachgewiesen werden, berichtete die Stadt am Freitag.
"Ich habe vergangene Woche Vizerektor Oswald Wagner gebeten, dass die Medizinische Universität Wien die positiven Proben aus Wien auf das Vorliegen der B.1.1.7 Variante untersucht. Nachdem in Österreich bisher keine systematische Überprüfung der Mutation durchgeführt wurde, kann man leider nicht sagen, wie lange diese Mutation des Covid-19-Virus in Österreich vorhanden ist", so der Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
Monitoringsystem soll geschaffen werden
Die Untersuchungen wurden an der Medizinischen Universität Wien im Klinischen Institut für Labormedizin bzw. am Zentrum für Virologie vorgenommen. "Weitere Untersuchungen sind notwendig um die zukünftige Ausbreitung der neuen Variante B.1.1.7 zu überwachen, daher wird die weitere Entwicklung von uns wöchentlich genau verfolgt werden," sagten Robert Strassl vom Klinischen Institut für Labormedizin und Stephan Aberle vom Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien.
Künftig sollen alle positiven Tests auf die Mutation überprüft werden, sagte Hacker. "Wir werden bis auf weiteres kontinuierlich sämtliche positiven Proben in Wien an mehreren Laborstandorten auf Mutationen prüfen lassen, um so rasch wie möglich ein entsprechendes Monitoringsystem zur Verfügung zu haben. Besonderer Dank an die wissenschaftlichen Institute der MedUni Wien und die Betreiber der großen Labore in Wien. Die Ergebnisse werden selbstverständlich transparent zur Verfügung stehen."
Vor eineinhalb Wochen war der erste B.1.1.7-Fall in Wien bekanntgeworden. In einem Pflegeheim waren 42 Bewohnerinnen und Bewohner an dem Coronavirus erkrankt, eine spätere Analyse bestätigte den Verdacht auf die Mutation. Auch in einem zweiten Heim des Betreibers soll die Mutation aufgetreten sein. (apa)