Biontech und Pfizer wollen 2021 mehr Covid-19-Impfstoff herstellen als bisher geplant. Biontech gehe nun von einer Produktionskapazität von bis zu 2,5 Milliarden Impfdosen aus, teilte die Mainzer Biotechfirma am Dienstag mit. Zuletzt hatten die beiden Partner ihr Produktionsziel auf 2,3 bis 2,4 von zuvor zwei Milliarden Dosen angehoben. Bisher hat Biontech Lieferverträge über 1,4 Milliarden Dosen unterzeichnet und erwartet daraus 2021 einen Umsatz von rund 9,8 Milliarden Euro.
"Bis einschließlich März 2021 konnten wir gemeinsam mit unseren Partnern mehr als 200 Millionen Impfstoffdosen in über 65 Länder und Regionen ausliefern", sagte Biontech-Chef Ugur Sahin. Er kündigte an, die Entwicklung neuer Formulierungen und Impfstoffe gegen Virusvarianten voranzutreiben. So untersucht Biontech den Einsatz seines Impfstoffes, der bislang für Personen ab 16 Jahren zugelassen ist, bei weiteren Gruppen. Vor kurzem startete eine Studie zur Nutzung des Covid-19-Impfstoffes bei Kindern im Alter von sechs Monaten bis zwölf Jahren. Zudem planen Biontech und Pfizer weitere Studien zur Bewertung des Impfstoffs in Menschen mit beeinträchtigtem Immunsystem.
Umsatz dank Impfstoff 2020 mehr als vervierfacht
Der Ausbau der Produktion sei hauptsächlich durch verbesserte Herstellungsprozesse, die neue Produktionsstätte von Biontech in Marburg, die Zulassung der Entnahme einer sechsten Impfdosis sowie durch die Erweiterung des Hersteller- und Lieferantennetzwerks möglich geworden, erklärte das Unternehmen. Biontech führe weitere Gespräche mit potenziellen Partnern.
Dank des Impfstoffs konnte Biontech den Umsatz 2020 auf 482,3 (Vorjahr: 108,6) Millionen Euro mehr als vervierfachen. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 15,2 Millionen Euro, nach einem Verlust von 179,2 Millionen im Jahr 2019. (reuters)