Die weltweite Zahl der Toten, die direkt oder indirekt auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist, dürfte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge etwa zwei bis dreimal höher sein als die bis Mai bestätigten rund 3,4 Millionen Covid-19-Sterbefälle. Nach einer vorsichtigen Schätzung könnten bisher mindestens sechs bis acht Millionen Menschen gestorben sein, sagt die Chefin der WHO-Datenanalyse, Samira Asma, am Freitag bei einer virtuellen Pressekonferenz. Die Zählung falle wohl erheblich zu niedrig aus.
WHO-Datenanalyst William Msemburi sagte bei der Präsentation des jährlichen Statistikberichts der Organisation, dass diese Schätzung sowohl nicht gemeldete Covid-19-Todesfälle als auch indirekte Todesfälle unter anderem wegen fehlender Krankenhauskapazitäten und Bewegungseinschränkungen beinhalte. Das Problem sei, dass die gemeldeten Covid-Todesfälle nicht das ganze Ausmaß wiedergäben.
USA mit den meisten Toten
Die weltweit höchste Zahl an Toten verzeichnen weiter die USA mit mehr als 585.000 Fällen, dahinter liegt Brasilien mit mehr als 430.000 Verstorbenen. Zuletzt stark gestiegen sind die Zahlen in Indien, wo mittlerweile mehr als 270.000 Tote registriert wurden. In dem knapp 1,4 Milliarden Einwohner zählenden Land dürfte die Dunkelziffer Experten zufolge aber besonders hoch sein.
In Europa wurden die meisten Corona-Toten aus Großbritannien registriert: Mit 127.000 Verstorbenen liegt der aktuelle Welt dabei um 41.000 über jenem von aMitte Jänner. Dahinter folgen Italien (125.000), Frankreich (110.000) und Deutschland (87.000). In Österreich wurden bisher mehr als 10.200 Tote verzeichnet.