Ab 1. Juli wird der "Grüne Pass" inklusive QR-Code beim Grenzübertritt in der EU, in den EWR-Staaten und der Schweiz anerkannt. Nicht EU-weit geregelt ist es allerdings, was den Zutritt zu diversen Einrichtungen wie Hotellerie, Restaurants, Bars, etc. betrifft.
Um den "Grünen Pass" samt QR-Code in elektronischer Form zu erhalten, kann man sich auf der Webseite gesundheit.gv.at mittels Handysignatur oder Bürgerkarte einloggen. Die persönlichen Zertifikate werden als PDF-Dateien zum Download angeboten. Die Dokumente kann man abspeichern (etwa am Smartphone) oder auch ausdrucken. Eine Handy-App oder ein Programm für den Desktop gibt es nicht: Das Gesundheitsministerium warnt vielmehr vor der Installation jeglicher "Grüner Pass"-Apps, da es sich dabei um Betrugsversuche handle, konkret verweist das Ministerium auf eine Betrugs-App mit dem Titel "Corona Green Pass Austria".
Das über gesundheit.gv.at erhältliche PDF-Dokument ist mit dem erwähnten QR-Code versehen. Dieser kann von einer kontrollierenden Stelle aus dem Dokument (elektronisch abgespeichert, z.B. am Handy, oder auch ausgedruckt) ausgelesen werden. Freilich muss die Kontrolle nicht zwingend über den QR-Code erfolgen: Genauso gut kann dasselbe PDF-Dokument einfach vorgelegt werden, auch dafür ist sowohl ein Ausdruck oder das am Handy abgespeicherte PDF-Dokument verwendbar. Für einen Grenzübertritt empfiehlt es sich jedenfalls, ein Zertifikat inklusive QR-Code zu besorgen.
Kostenlos ausdrucken lassen
Wer keinen digitalen Zugang via Bürgerkarte oder Handysignatur hat oder diese Möglichkeit nicht nutzen will, kann den "Grünen Pass" aber auch über andere Wege erhalten. Ein Testzertifikat (inkl. QR-Code) kann man nach erfolgtem Test wie schon bisher mittels personalisiertem Direktlink abrufen. Alternativ kann man sich das Test-Zertifikat auch direkt an der Teststelle kostenlos ausdrucken lassen - und wenn notwendig auch bei den Elga-Ombudsstellen oder über die meisten Gemeinden und Bezirksverwaltungsbehörden, wo man auch einen Ausdruck eines Genesungszertifikats erhält. Selbsttests finden allerdings keinen Eingang in den "Grünen Pass", sie sind im Inland aber weiterhin als "Eintrittstests" gültig.
Bei den Genesenen gilt: In den "Grünen Pass" kommt ein solches Zertifikat samt QR-Code nur dann, sofern der Betroffene im vergangenen halben Jahr einen positiven PCR-Test hatte - und dieser im Epidemiologische Meldesystem (EMS) erfasst wurde.
Das Impfzertifikat mit QR-Code kann ebenfalls über einige Gemeinden, Bezirksverwaltungsbehörden, bei den Elga-Ombudsstellen oder künftig bei den Kundenservicestellen der Österreichischen Gesundheitskasse ausgedruckt werden. Zusätzlich wird man sich das Impfzertifikat in Apotheken, bei niedergelassenen Ärzten ausdrucken lassen können, diese Möglichkeit soll im Laufe der Woche starten. Aufpassen müssen Genesene, die nur einen Erststich erhalten haben: Denn diese bekommen im "Grünen Pass" nur diese Erstimpfung vermerkt - und diese verliert nach drei Monaten ihre Gültigkeit - an einer EU-weiten Lösung wird gearbeitet.
Wien mit Zusatzangebot
Wem das alles zu kompliziert ist und ausreichend Geduld hat, kann auch einfach warten: Denn alle Personen, die bis Ende Juni vollimmunisiert wurden, erhalten ihr Impfzertifikat in den nächsten Wochen per Post zugestellt.
Die Stadt Wien bietet im Übrigen mit dem Homecare-Portal ein zentrales Service für 3G-Nachweise, die für den "Grünen Pass" genutzt werden können. Schon bisher erhielten getestete und genesene Personen über das Portal Zertifikate, nun können die Wienerinnen und Wiener auf diesem Weg auch ihre Impfbestätigungen abrufen. Voraussetzungen sind eine Impfung in einer städtischen Einrichtung sowie zumindest eine Testung in einer Wiener Teststraße, bei der der 12-stellige PIN für die Homecare-Nutzung zugestellt wird.
Erfüllt werden diese Kriterien aktuell von rund 300.000 Personen, die seit Montag per SMS darüber verständigt werden, dass sie mit dem PIN ihr Impfzertifikat abrufen können. Alle Geimpften, die noch über keinen Zugang zum Homecare-Portal verfügen, können diesen mit einer Testung in einer städtischen Teststraße aktivieren.
Gurgeltests noch ohne QR
Wiener, die einen "reisetauglichen" Nachweis eines Corona-Testergebnisses brauchen, können mit einem zugesandten "Alles-Gurgelt"-Testnachweis derzeit noch nichts anfangen. Die Zertifikate der kostenlosen PCR-Test-Aktion verfügen noch nicht über einen entsprechenden QR-Code. Das soll sich demnächst ändern, wie ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Mittwoch mitteilte. (rös)