Der Aufwärtstrend scheint auch in Österreich weiter anzuhalten - im Falle von Corona-Neuinfektionen keine gute Nachricht. In einer ersten Morgenmeldung wurden aus den Bundesländern 332 Neuinfektionen gemeldet, die meisten davon entfallen mit 109 auf Wien, gefolgt Niederösterreiich (51) und Kärnten (50). Zum Vergleicht: Am gestrigen Dienstag wurden 250 Neuinfektionen gemeldet, am vergangneen Mittwoch waren es 151. Der Trend geht also wieder klar nach oben, wenn auch auf noch recht niedrigem Niveau.
Auch die 7-Tages-Inzidenz, sie gibt an wie viele von 100.000 Einwohnern sich binnen einer Woche neu infiziert haben, steigt damit weiter an: Sie liegt auf Basis der gestrigen Daten bei 13,7. Noch vor zehn Tagen lag sie mit 7,1 am bisherigen Tiefstwert des Jahres 2021. Auch hier sticht Wien klar heraus: Dort haben sich von 100.000 Bewohnern in der vergangenen Woche 27,2 neu infiziert (Stand: 13.7.).
Auch im Spital werden wieder mehr Menschen wegen Covid-19 behandelt, die Lage auf den Intensivstationen ist noch stabil.
Delta-Variante auf dem Vormarsch
Der seit drei Wochen dominierende Anteil der Delta-Variante am Infektionsgeschehen in Österreich ist dabei zuletzt weiter gestiegen. In der vergangenen Kalenderwoche wurden 317 laborbestätigte Fälle der zunächst in Indien aufgetretenen Mutation B.1.617.2 nachgewiesen, gleichzeitig gab es 70 Fälle der B.1.1.7-(Alpha)-Variante.
In KW 15 war der erste Delta-Fall hierzulande nachgewiesen worden, damals hatte die offenbar von Großbritannien ausgehende Alpha-Variante noch dominiert, neben wenigen Fällen von B.1.351 (Beta) und P.1 (Gamma). Beta und Gamma wurden zuletzt in Österreich kaum noch nachgewiesen, dafür stieg der Anteil von Delta unter den besorgniserregende Varianten ("Variants of Concern") kontinuierlich an. Delta gilt als besonders ansteckend.
Die insgesamt meisten Delta-Fälle aus dem stichprobenartigen Überwachungssystem gab es bisher mit 873 in Wien, dahinter folgen Niederösterreich mit 187 und Tirol mit 108 Nachweisen. In Oberösterreich wurden 78 Proben positiv auf die sogenannte indische Variante getestet, in Vorarlberg und der Steiermark jeweils 61. In Salzburg gab es 46 Delta-Nachweise, im Burgenland 37 und in Kärnten sieben.
Auch in Deutschland starker Aufwärtstrend
In Deutschland zeigt sich ein ähnliches Bild: Seit mehr als einer Woche steigt die Sieben-Tage-Inzidenz jeden Tag an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Mittwochfrüh lag sie bei 7,1 - am Vortag betrug der Wert 6,5, beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 1.548 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 985 Ansteckungen gelegen.
Die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl lag nach RKI-Daten vom Dienstag bei 1,11 und befand sich damit seit mehr als einer Woche über dem Wert von 1. Die Zahl bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 111 weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert anhaltend über 1, steigen die Fallzahlen. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Der R-Wert lag zuvor rund zwei Monate lang deutlich unter 1. (apa, dpa, red.)