Von Mittwoch auf Donnerstag sind in Österreich 453 Neuinfektionen mit dem Coronavirus hinzugekommen. Das sind so viele positive Tests innerhalb von 24 Stunden wie seit 29. Mai nicht, damals waren es 498 Fälle. Eine weitere Infizierte Person starb, damit hat die Pandemie landesweit bisher 10.730 Menschenleben gefordert. 102 Covid-Patienten befanden sich im Spital, darunter wurden 26 auf Intensivstationen betreut.

Hohe Ansteckung unter 15- bis 24-Jährigen

Die Hälfte aller Neuansteckungen - genau 49,7 Prozent - haben in Österreich in der vergangenen Woche unter 25-Jährige betroffen. Mit Abstand die höchste Sieben-Tages-Inzidenz (Infektionen je 100.000 Einwohner) weist mit 99,3 die Gruppe der 15- bis 24-Jährigen aus. Das Durchschnittsalter einer neuinfizierten Person lag in der Kalenderwoche 28 (12. bis 18. Juli) bei 29,6 Jahren. Im Vorjahr war ein Infizierter in der KW 28 im Schnitt 37 Jahre alt.

Wie sehr das Coronavirus mittlerweile die Jugend trifft, machen die aktuellen Zahlen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) deutlich. Von insgesamt 2.190 Infektionen in der Kalenderwoche 28 entfielen 935 bzw. 42,7 Prozent auf Personen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. 119 bzw. 5,4 Prozent waren zwischen sechs und 14 Jahre alt, 36 bzw. 1,6 noch keine sechs.

Kaum mehr Neuinfektionen unter Senioren

Während zu Beginn der Pandemie das Virus vor allem die Senioren erfasst und gefährdet hat, spielt diese Bevölkerungsgruppe bei den Neuinfektionen inzwischen praktisch keine Rolle mehr. 3,8 Prozent der in der Vorwoche verzeichneten Infizierten - in absoluten Zahlen 84 Personen - waren älter als 65. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass mehr als drei Viertel aller Senioren inzwischen einen vollständigen Impfschutz erhalten haben.

Nur ein Fünftel der 12- bis 24-Jährigen vollständig geimpft

Im Detail sind 84,6 Prozent aller Über-85-Jährigen mittlerweile vollimmunisiert. Bei den 75- bis 84-Jährigen sind es 83,7 Prozent, bei den 65- bis 74-Jährigen 76,8 Prozent. Dagegen ist laut aktuellen Eintragungen im E-Impfpass erst ein Fünftel der Zwölf- bis 24-Jährigen - exakt sind es 20,8 Prozent - vollimmunisiert. 40,7 Prozent haben zumindest einen Stich erhalten. In der Gruppe der 25-bis 34-Jährigen sind 37 Prozent vollimmunisiert, von den 35- bis 44-Jährigen 44,5 Prozent und damit deutlich weniger als die Hälfte.

Herdenimmunität von 80 Prozent notwendig

Bezogen auf die gesamte Bevölkerung, haben bis 21. Juli 58 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher zumindest einen Erststich gegen SARS-CoV-2 erhalten. Vollimmunisiert sind 46,8 Prozent. Das deutsche Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass mehr als 80 Prozent der Bevölkerung geimpft oder genesen sein müssten, um die Verbreitung des Coronavirus ohne Schutzmaßnahmen in Grenzen zu halten. Allerdings werden in Österreich Kinder, die jünger als zwölf sind, nicht geimpft.

Meisten Ansteckungen in Wien und Salzburg

Im Burgenland kamen zwei Infizierte hinzu, in Kärnten 21 und in Niederösterreich 56. Oberösterreich meldete 47 weitere Ansteckungen, Salzburg 95 und die Steiermark 60. In Tirol waren es 32 Neuinfektionen, in Vorarlberg 16 und in Wien 123. Die Sieben-Tages-Inzidenz lag am Donnerstagnachmittag österreichweit bei 28,3. Deutlich über dem Schnitt liegt Salzburg mit einer aktuellen Inzidenz von 72,8, die Bundeshauptstadt Wien hält aktuell bei 38,6, Vorarlberg bei 32,6. Die geringste Sieben-Tages-Inzidenz weist das Burgenland mit 10,1 auf, unter 20 liegen auch noch Niederösterreich (14,3) und Kärnten (19,4).

Hospitalisierungen leicht zurückgegangen

Seit Ausbruch des Coronavirus gab es in Österreich 655.197 positive Testergebnisse. 640.202 Personen haben eine Infektion wieder überstanden. Damit sind 4.265 Betroffene noch als aktive Fälle registriert, vor einer Woche waren es noch weniger als 2.700. Die Zahl der Spitals- und Intensivpatienten ist innerhalb der vergangenen sieben Tage von 109 bzw. 33 leicht zurückgegangen. Todesfälle kamen in diesem Zeitraum insgesamt drei hinzu.

Über die Hälfte der Bevölkerung schon einmal geimpft

64.217 Impfungen wurden am Mittwoch österreichweit verabreicht. Insgesamt haben laut den Daten des E-Impfpasses 5.183.408 Menschen hierzulande zumindest eine Teilimpfung erhalten, das sind 58 Prozent der Bevölkerung. 4.180.026 und somit 46,8 Prozent der Einwohner Österreichs sind vollimmunisiert.

Unterdessen erreichte Niederösterreich mit knapp 850.000 Personen einen Vollimmunisierungsgrad von 50,3 Prozent in seiner Bevölkerung. Damit gesellt sich das Bundesland zum Burgenland (52,9 Prozent) und zu Vorarlberg (51,5) als drittes Land mit einem vollständigen Schutz von mehr als der Hälfte der Einwohner hinzu. (apa)