Portugal will seine Corona-Impfaktion beschleunigen. Bis Ende August sollen 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vollständig - also zweimal- geimpft werden. Derzeit hält der westlichste Staat Europas bei 45 Prozent. Um ihr Ziel zu erreichen, hat die portugiesische Regierung die andere EU-Staaten um zusätzliche Impfdosen gebeten.
Das Land hat bereits rund 290.000 Impfdosen aus Norwegen erhalten und verhandelt derzeit mit Italien über weitere 300.000 Dosen. Portugal hoffe, in den nächsten drei Wochen fast eine Million Impfdosen zu erhalten, sagte Henrique Gouveia e Melo, der Koordinator des nationalen Impfprogramms.
Die Regierung wartet zudem auf grünes Licht der Gesundheitsbehörden für die Impfung von Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren. Portugal erlebte in den vergangenen Wochen einen starken Anstieg der Neuinfektionen. Die Delta-Variante des Coronavirus ist inzwischen für mehr als 98 Prozent der Fälle in dem Land verantwortlich.
Bhutan bekam hunderttausende Impfdosen geschenkt
Unterdessen hat das kleine Königreich Bhutan im Himalaya einen wahren Impfsprint hingelegt: Binnen einer Woche wurden rund 90 Prozent der Erwachsenen zum zweiten Mal mit geschenktem Impfstoff gegen Corona geimpft. Das entspreche rund 62 Prozent der etwa 770.000 Einwohner, sagte eine Sprecherin des UN-Kinderhilfswerks Unicef basierend auf Daten der bhutanischen Regierung am Dienstag.
Bhutan konnte seine Bevölkerung so schnell impfen, nachdem es in diesem Monat hunderttausende Dosen geschenkt bekommen hatte - darunter 500.000 Dosen Moderna von den USA und 250.000 Dosen AstraZeneca von Dänemark, wie Daten von Unicef zeigen. "Dies ist nicht nur ein wichtiger Meilenstein für Bhutan oder Südasien, sondern für Entwicklungsländer generell", sagte die Unicef-Sprecherin. Viele ärmere Länder hätten Mühe, an Impfdosen zu kommen.
Den ersten Corona-Impfstoff hatte das Land von Indien geschenkt bekommen. Von Ende März bis Anfang April wurden damit mehr als 85 Prozent der Erwachsenen geimpft, wie das bhutanische Gesundheitsministerium damals mitteilte.
Impfen ist in dem Himalaya-Königreich eine besondere Herausforderungen. Mitarbeiter des Gesundheitswesens müssen teilweise auf hohe Berge steigen, um die als Nomaden lebenden Menschen zu erreichen. Bhutan blieb weitgehend von der Corona-Pandemie verschont. Knapp 2.500 Infektionen und zwei Todesfälle im Zusammenhang mit Corona wurden seit Pandemiebeginn erfasst. (apa/dpa/afp)