Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in den vergangenen 24 Stunden deutlich in die Höhe geschnellt: Am Mittwoch wurden 3.727 Neuerkrankungen gemeldet, 13 Menschen sind gestorben. Die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner kletterte damit auch deutlich nach oben. Derzeit liegt der Wert österreichweit bei 195,4 nach 182,9 am Dienstag.

Im Gesundheitsministerium hieß es zu dem deutlich höheren Wert, dass die Zahlen prinzipiell steigen. Am Mittwoch sei die Zahl der Neuinfektionen außerdem in der Regel grundsätzlich höher, da am Montag in Schulen und vielen Betrieben PCR-Testungen durchgeführt werden, deren Ergebnisse am Dienstag bekannt werden und in die Mittwochszahlen einfließen.

Die 7-Tage-Inzidenz (positive Testungen je 100.000 Menschen) bei den 5- bis 14-Jährigen ist im Vergleich zur Vorwoche um 53 von 284 auf 337 angestiegen, nachdem es vor zwei Wochen 313 Fälle waren.

Etwas mehr Sorge macht der Anstieg in den Altersgruppen 65 bis über 84 Jahren. Hier ist der Wert nach einer langen stabilen Phase in den vergangenen sieben Tagen jeweils um rund 40 angestiegen. Das kann in zwei Wochen zu einer höheren Belegung in den Intensivstationen führen.

Klimek: "Einschätzungen schwierig"

Komplexitätsforscher Peter Klimek sagte im Ö1-Morgenjournal zum hohen Infektionsgeschehen bei gleichzeitig relativ stabil bleibender Lage in den Krankenhäusern, dass es über die vergangenen Wochen hinweg teilweise schon in Bundesländern insbesondere unter älteren Bevölkerungsgruppen Anstiege gegeben, parallel zu tendenziellen Rückgängen unter den jüngeren Bevölkerungsgruppen.

Dies habe sich aber dann nicht in dem Maß in einem Anstieg der Intensivpatienten widergespiegelt: "Das macht die Einschätzung momentan natürlich ein bisschen schwierig, aber prinzipiell gilt immer noch: Steigen die Infektionszahlen unter den Älteren, dann steigen mit entsprechendem Zeitverzug auch die Intensivbeläge in den Spitälern."

Im Zuge dessen verwies Klimek auch auf eine Risikoeinschätzung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC, die für Staaten mit einer Durchimpfungsrate wie Österreich ein erhöhtes Risiko sieht, dass man im Spitalsbelag im Oktober und vor allem in November in Bereiche wie im Vorjahr kommt. "Wir können es rein rechnerisch nicht ausschließen, dass es noch mal enger wird in den Spitälern." Wie wahrscheinlich das ist, ist schwieriger einzuschätzen. "Wenn die Impfrate auch nur ein paar Prozentpunkte höher ist, dann nimmt das Risiko gleich stärker ab", unterstrich der Forscher.

Höchste Zahlen in Oberösterreich

Derzeit liegen 962 Menschen aufgrund einer Coronavirus-Infektion in Österreich in einem Krankenhaus. Das sind um 28 mehr als am Dienstag gemeldet waren. 218 Menschen benötigen intensivmedizinischen Betreuung - um eine Person weniger als gestern und um fünf mehr als noch vor einer Woche.

Das Bundesland mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz ist derzeit Oberösterreich mit 299,3, gefolgt von Salzburg, Niederösterreich und Steiermark (258,1, 210,4 bzw. 184). Weiters folgen Tirol (167,5), Wien (151,1), Kärnten (147,7), Vorarlberg (101,4) und das Burgenland (90,2).

In absoluten Zahlen wurden mit Abstand die meisten neuen Fälle in den vergangenen 24 Stunden in Oberösterreich (1.177) entdeckt, gefolgt von Wien (714). In der Steiermark waren es 516 Neuerkrankte, in der Niederösterreich 508 und in Salzburg 296. In Tirol kamen 239 Neuinfektionen dazu, in Kärnten 113, im Vorarlberg 110 und im Burgenland 54. (apa, red)