Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen kommt es nun auch in Tirol zu Ausreisekontrollen. Diese betreffen die eine hohe Inzidenz aufweisenden Oberländer Bezirke Landeck und Reutte und gelten ab Freitag, teilte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Innsbrucker Landhaus mit. Für das Verlassen der Bezirke wird ein gültiger 3G-Nachweis notwendig sein.
Man muss also entweder geimpft oder genesen sein oder einen negativen Corona-Test vorweisen. Vorerst gelte auch noch ein negativer Antigen-Test, sagte der Landeshauptmann. Er rechnete aber damit, dass es wegen des Anstiegs bei den Intensivkapazitäten der Krankenhäuser "nicht mehr viele Tage dauern wird", bis Stufe 3 des Plans der Bundesregierung in Kraft tritt - und damit Antigen-Tests "der Vergangenheit angehören". Dann wird bei den Ausreisekontrollen nur mehr ein negativer PCR-Test gültig sein. Der Bezirk Reutte weise derzeit eine Inzidenz von 774 auf, der Bezirk Landeck von 667.
Einmal mehr appellierte Platter an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. "Ich habe überhaupt kein Verständnis für Impfverweigerer", erklärte der Landeshauptmann. Platter verwies unter anderem auf die Beispiele Spanien und Portugal, wo die Impfquote wesentlich höher sei als in Österreich. Portugal habe beispielsweise bereits alle Maßnahmen aufheben können. Dort könne man wieder ein "normales Leben" führen.
Elf von 18 Bezirken in Oberösterreich
betroffen
In Oberösterreich treten mit Mitternacht Ausreisekontrollen in den Bezirken Kirchdorf und Wels-Land in Kraft. Damit sind im Bundesland nun mittlerweile elf von 18 Bezirken betroffen. In Perg, Steyr-Land, Vöcklabruck, Braunau, Schärding, Ried im Innkreis, Freistadt, Gmunden und Grieskirchen wird bereits kontrolliert.
Im Bezirk Kirchdorf lag die gemittelten Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch bei 514,6, in Wels-Land bei 508. Damit war in beiden Fällen die für die Impfquote maßgebliche Schwelle von 500 überschritten.
Die Sieben-Tage-Inzidenz des gesamten Bundeslandes betrug am Mittwoch 660,5. Von den Bezirken und Statutarstädten lagen Linz (347,6) und Wels (371,9) am besten. Braunau überschritt mittlerweile die 1.000er-Schwelle und wies eine Sieben-Tages-Inzidenz von 1.016 auf. (apa)