Noch nie hat es innerhalb eines Tages so viele Corona-Neuansteckungen gegeben wie am Samstag. Das Gesundheits- und Innenministerium meldeten mehr als 13.000 - exakt 13.152 - Neuinfektionen. Das liegt weit über dem Schnitt der vergangenen Tage mit 10.395 Fälle. Explodiert ist auch die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner, die nun auf über 800, nämlich auf 814,6 angestiegen ist. 48 Covid-19-Tote innerhalb von 24 Stunden sind zu beklagen.

48 Todesfälle verzeichnet

Die 48 Todesfälle sind der höchste Wert seit 26. Jänner. Diese Zahl liegt deutlich über den Schnitt der vergangenen sieben Tage mit 29,6. In der letzten Woche starben 207 Menschen an oder mit Covid-19. Die Pandemie hat in Österreich seit ihrem Ausbruch 11.689 Tote gefordert. Pro 100.000 Einwohner sind das 130,9 Menschen.

Derzeit laborieren 105.580 Menschen in Österreich an einer Corona-Infektion. Das sind wieder um 6.863 mehr als am Freitag. Die größte Zunahme bei den Neuinfektionen gab es erneut in Oberösterreich mit 3.239 Fällen. In Niederösterreich gab es 2.075 Fälle, in Salzburg 1.723, in der Steiermark 1.659, in Wien 1.370, in Tirol 1.281, in Kärnten 946, in Vorarlberg 586 und im Burgenland 273.

Wien mit niedrigster Inzidenz

Sieht man sich die Neuansteckungen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner an, so ist das Bundesland mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz derzeit allerdings Salzburg mit 1.296,7. Danach folgt Oberösterreich mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 1.266,6, Niederösterreich mit 847,8 und Kärnten mit 847,7. Danach kommen Tirol (814,5), Vorarlberg (810,5), die Steiermark (607,9) und das Burgenland (568,9). In Wien, wo erst am Freitag strengere Maßnahmen beschlossen wurden, lag die Inzidenz bei 456.

Beim bisherigen Nachzügler Oberösterreich ist auch die Zahl der neuen Impfungen besonders hoch. Insgesamt haben sich am Freitag in ganz Österreich 88.712 Menschen impfen lassen - so viele wie an keinem Freitag seit Anfang Juli. Wie schon in den letzten Tagen holten sich die meisten eine Auffrischungsimpfung (52.315), aber auch die Zahl der Erstimpfungen war mit 23.473 so hoch wie seit Juli nicht mehr. Damit sind im November bereits schon mehr "Erststiche" durchgeführt worden als im gesamten Oktober.

Am meisten erstmalig Geimpfte dazugekommen sind neuerlich in Oberösterreich (5.573), vor der Steiermark (4.719), Wien (3.862) und Niederösterreich (3.085). In Tirol ließen sich am Freitag 2.413 Menschen erstmals impfen, in Kärnten 1.529, in Salzburg 1.151, im Burgenland 314 und in Vorarlberg 276. Aktuell sind in ganz Österreich 5,8 Millionen Menschen vollständig geimpft (65,1 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner), verfügen also über ein gültiges Impfzertifikat. Schlusslicht ist mit 60,4 Prozent Durchimpfung weiter klar Oberösterreich hinter Salzburg (61,5) und Kärnten (61,8). Spitzenreiter ist das Burgenland mit fast 72 Prozent vor Niederösterreich (67,8), der Steiermark (65,4), Wien (64,4), Tirol (63,9) und Vorarlberg (62,8).

Knapp 2300 Personen im Krankenhaus

Derzeit müssen 2.282 Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Das sind um zwölf weniger als noch tags zuvor. Zurückgegangen ist auch die Zahl jener, die wegen Covid-19 auf der Intensivstation gelandet sind. Derzeit sind das 421 Patientinnen und Patienten, um 15 weniger als noch am Freitag, allerdings um 62 mehr als vor einer Woche.

Die Positivrate bei den Tests liegt derzeit bei 4,2 Prozent. Am Tag davor war sie noch bei 3,15 Prozent. Insgesamt wurden in den vergangenen 24 Stunden 575.146 PCR- und Antigenschnell-Tests eingemeldet, davon waren 314.620 aussagekräftige PCR-Tests. Bald sind in dieser Pandemie 130 Millionen Tests durchgeführt worden. Dieser Wert lag am Samstag bei knapp 129,6 Millionen.

Seit Ausbruch der Krankheit in Österreich hat es 948.100 Corona-Fälle gegeben. 830.831 Menschen haben sich davon wieder erholt.

2G-Kontrollen: Bisher gut 200 Anzeigen

Seit Montag gilt österreichweit 2G. Das heißt, wer weder geimpft noch genesen ist, wird von praktisch allen öffentlichen Vergnügungen wie Restaurant- oder Friseurbesuche ausgeschlossen. Bisher wurden mehr als 200 Anzeigen wegen Übertretung der Covid-Bestimmungen ausgestellt, teilte das Innenministerium am Samstag mit. Sollten weitere Maßnahmen in Kraft treten - Stichwort "Lockdown für Ungeimpfte" - so gibt es bereits ein Kontrollkonzept, dass bei Bekanntgabe präsentiert wird.

Seit Montag wird jedenfalls die Einhaltung der 2G-Bestimmungen geprüft. "Die Polizei hat den gesetzlichen Auftrag die Gesundheitsbehörden bei den Kontrollen zu unterstützen. Die beeindruckende Bilanz von 13.000 Kontrollen in der letzten Woche zeigt, dass wir diesem Auftrag umfangreich nachkommen", unterstrich Franz Ruf, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit.

Die Überprüfungen wurden vor allem im Zuge von Schwerpunktaktionen durchgeführt, der Fokus sei auf Gastronomiebetrieben gelegen. Auch Veranstaltungen wurden Besuche abgestattet. Mit der Kontrolltätigkeit unterstützte die Polizei gemäß der gesetzlichen Verpflichtungen die Gesundheitsbehörden.

Mit Blick auf weitere bevorstehende Maßnahmen hieß es in der Aussendung, dass man sich bei der praktischen Umsetzung der Kontrollen an den tatsächlichen Lebensverhältnissen orientieren werde: "Kontrollen machen insbesondere dort Sinn, wo Menschen in engen Kontakt gelangen." Ruf dazu: "Ein Kontrollkonzept wurde bereits erarbeitet. Es fußt auf zwei Säulen und wird vorgestellt, sobald die neuen Covid-Maßnahmen und die Verordnung des Gesundheitsministers feststehen." Was dazu heute in der Aussendung schon bekannt gegeben wurde: "Es wird sich sowohl auf den allgemeinen Streifendienst - aber auch auf eine Aufgabenspezialisierung stützen." (apa)