Die Corona-Lage bleibt auch zwischen den Feiertagen im Auge der Experten. Bereits am Montagabend tritt das neue Beratungsgremium "Gecko" wieder zusammen, um die aktuelle Lage einzuschätzen. Neue Verschärfungen sind diesmal nicht geplant. Indes wird untertags auch ein Test-Gipfel abgehalten, wo unter Einbindung unter anderem der Labor-Betreiber erörtert werden soll, wie bundesweit ein effektives rasches Angebot zur Verfügung gestellt werden kann.
Aktuell ist die Lage in Österreich noch nicht dramatisch. Die Fallzahlen sind auch über Weihnachten tendenziell gesunken. Allerdings beginnt die ansteckendere Omikron-Variante sich langsam auszubreiten. Das Büro von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gab am Sonntagabend bekannt, dass Omikron in der Bundeshauptstadt bereits etwas mehr als 50 Prozent des Infektionsgeschehens ausmacht Bis sich die Lage im Land zuspitzt, was einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen angeht, dürfte es jedoch noch mindestens ein bis zwei Wochen dauern.
Rekornd-Infektionszahlen in Frankreich und Italien
Frankreich hat mit mehr als 100.000 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages einen Höchstwert verzeichnet. Nach offiziellen Angaben vom Samstagabend wurden 104.611 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden gemeldet - so viele wie noch nie seit Pandemiebeginn. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag landesweit zuletzt bei knapp 647 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.
Frankreichs Regierung will angesichts der drastisch steigenden Zahlen die Zugangsregeln etwa für die Gastronomie und Kulturbetriebe ändern. Zurzeit gilt dort sowie an zahlreichen weiteren Orten 3G. Künftig soll ein negativer Test alleine nicht mehr ausreichen. Ein entsprechendes Gesetz will die Regierung in einer Sondersitzung am Montag auf den Weg bringen, es soll Mitte Jänner verabschiedet werden.
Omikron-Welle schwappt über Italien
In Italien sind in den l vergangenen 24 Stunden 54.762 Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Das ist ein Rekord seit Ausbruch der Pandemie, meldeten die italienischen Gesundheitsbehörden am Samstag. Am Freitag waren in 24 Stunden 50.599 Ansteckungen registriert worden. Am Samstag wurden 144 Todesfälle gemeldet, die auf den Coronavirus zurückzuführen sind, am Vortag waren es 141.
Fast eine Million Abstriche wurden in den vergangenen 24 Stunden durchgeführt, was ebenfalls als Rekord seit Beginn der Pandemie gilt. 5,6 Prozent der Getesteten waren positiv. 1.071 Corona-Patienten liegen auf den Intensivstationen der italienischen Krankenhäuser.
Angesichts der zunehmenden Zahl von Corona-Infektionen hat die italienische Regierung am Donnerstag die Verkürzung der Gültigkeitsdauer des Impfzertifikats ab dem 1. Februar 2022 von neun auf sechs Monate beschlossen. Außerdem werde der Mindestzeitraum für die Verabreichung der dritten Impfstoff-Dosis von fünf auf vier Monate nach der zweiten Impfung verkürzt.
Die Regierung führt die Maskenpflicht im Freien ein. Darüber hinaus soll das Tragen einer FFP2-Maske in Kinos, Theatern, Museen und bei Sportveranstaltungen und Stadien sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln - auch im Nahverkehr - verpflichtend werden.
Zahl der Neuinfektionen in USA höher als bei Delta-Welle
Die Omikron-Variante ist in den USA weiter auf dem Vormarsch: Die Zahl der im Schnitt der vergangenen Woche gemeldeten Neuinfektionen pro Tag überschreitet mittlerweile den Höchstwert der heftigen Delta-Welle im Sommer. Lag dieser Wert Anfang September um die 160.000, wurden zuletzt im Durchschnitt gut 175.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. In den USA ist die Omikron-Variante dominant. Vielerorts werden mit Blick auf die täglich gemeldeten Neuinfektionen Rekorde gebrochen.
Über Weihnachten sind zahlreiche Flüge ausgefallen, weil es den Airlines an Personal fehlt. Die Zahl der Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind und im Krankenhaus behandelt werden müssen, ist aber noch deutlich niedriger als im Sommer. Die Situation könnte sich jedoch noch verschlechtern - Millionen Menschen in den USA sind nicht geimpft.
Die Impfkampagne war gut angelaufen, dann aber ins Stocken geraten. Bisher sind knapp 62 Prozent der rund 330 Millionen Menschen im Land zweifach geimpft. Weniger als ein Drittel von ihnen hat auch eine Auffrischungsimpfung erhalten. In den USA ist der Booster sechs Monate nach der zweiten Impfung vorgesehen. (APA/dpa)