Das Covid-Prognosekonsortium geht davon aus, dass in der laufenden Woche der vorläufige Höhepunkt in der Omikron-Welle erreicht wird. Die täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus dürften sich den Berechnungen zufolge bis zum Wochenende bei rund 33.000 einpendeln und bis Mitte kommender Woche auf diesem Niveau bleiben. Als Punktschätzer wird von den Experten für den 9. Februar ein Wert von 32.875 mit einer Schwankungsbreite zwischen 26.350 und 43.379 angenommen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner, Anm.) sollte am kommenden Mittwoch zwischen 2.100 und 3.400 zu liegen kommen. Der Mittelwert - 2.600 - läge sogar eine Spur unter der aktuellen Sieben-Tage-Inzidenz, die am Mittwoch 2.645,1 betrug. Die - an sich erfreuliche - Prognose ist allerdings mit einer Unsicherheit behaftet. "Schuld" daran ist der Omikron-Subtyp BA.2, der hierzulande zusehends das Infektionsgeschehen prägt.
"Durch den Einfluss des ansteckenderen und immunevasiveren (möglicherweise impfresistenter, Anm.) Omikron Subtyps BA.2 kann ein neuerlicher, durch diese Variante getriebener Fallanstieg innerhalb der nächsten Wochen nicht ausgeschlossen werden", heißt es in der Prognose. Und weiter: "Genauere Informationen zur aktuellen BA.2 Prävalenz in Österreich sind notwendig, um modellieren zu können, inwiefern es in den nächsten Wochen zu Rückgängen oder neuerlichen Anstiegen im Infektionsgeschehen kommen wird."
Auf Basis der aktuellen Prognose ist jedenfalls auch in den Spitälern mit einer "Plateaubildung" bei den Covid-19-Patientinnen und -Patienten zu rechnen. Am kommenden Mittwoch erwarten die Experten - jeweils als berechneten Punktschätzer - 209 Schwerkranke auf Intensivstationen (Schwankungsbreite: 181 bis 241) und 1.560 Patientinnen und Patienten auf Normalstationen (Schwankungsbreite: 1.400 bis 1.800). Diese Zahlen dürften laut Prognosekonsortium in der darauf folgenden Woche auf annähernd demselben Niveau bleiben. Zum Vergleich: am heutigen Mittwoch sind bei 39.410 behördlich bestätigten Neuinfektionen binnen 24 Stunden und einem Sieben-Tages-Schnitt von 33.753 Fällen pro Tag 185 Covid-Kranke auf Intensivstationen und 1.512 auf Normalstationen behandelt worden.
Neuer Mittwochsrekord bei Neuansteckungen
In Österreich hat es unterdessen innerhalb von 24 Stunden fast 40.000 Neuinfektionen gegeben. Die 39.410 Fälle sind offiziell kein Rekord, jedoch der höchste Mittwochwert seit Ausbruch der Pandemie. Vor einer Woche waren es noch 34.011 Neuansteckungen. Den absoluten Höchststand gab es am 27. Jänner mit 43.053 Neuinfektionen, da kam es allerdings in Wien zu über 6.000 Nachmeldungen. Die Anteil der Menschen mit gültigem Impfzertifikat fiel von 72,6 Prozent auf 68,6 Prozent.
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Dass der Anteil jener Menschen, die ein gültiges Impfzertifikat besitzen, so deutlich um vier Prozentpunkte reduziert wurde, ist der Verkürzung der Gültigkeit der Corona-Schutzimpfung nach dem zweiten Stich von neun auf sechs Monate geschuldet. Viele holten sich keinen Booster, weshalb nun 355.866 Menschen ohne gültiges Impfzertifikat dastehen. Am Montag besaßen noch 6.482.618 Personen ein gültiges Impfzertifikat, mit dem Monatswechsel waren es am Dienstag dann nur noch 6.126.752 Personen.
Mit Blick auf die Bundesländer verringerte sich dieser Anteil am stärksten in Vorarlberg. Dort verringerte sich die Quote von 69,4 auf 62,2 Prozent, was minus 5,2 Prozentpunkte bedeutet. Stark auch der Schwund in Salzburg von 69,3 auf 65,1 Prozent (minus 4,2 Prozentpunkte), in Wien von 71,6 auf 67,5 Prozent (minus 4,1 Prozentpunkte) und in Oberösterreich 68,3 auf 64,2 Prozent (ebenfalls minus 4,1 Prozentpunkte). Dahingehend gering ist die Reduktion dieses Anteils in der Steiermark, dort gab es bei den gütigen Impfzertifikaten ein Minus von 2,7 Prozentpunkten (von 72,5 auf 69,8 Prozent).
35.747 Impfungen am Dienstag
Am Dienstag sind 35.747 Impfungen durchgeführt worden. 1.880 waren Erststiche, 5.172 Zweitstiche und die meisten Drittstiche. Sie machten mit 80,27 Prozent oder 28.695 Impfungen den größten Anteil der am Dienstag verabreichten Immunisierungen aus.
Die 39.410 gemeldeten Neuinfektionen lagen erneut deutlich über dem Schnitt der vergangenen sieben Tage mit 33.753 neuen Fällen. Offiziell ist es kein Rekord wie am 27. Jänner mit 43.053 Fällen. Doch damals gab es in Wien eine Nachmeldung mit 6.009 Fällen, was die Zahl der Neuinfektionen in die Höhe schießen ließ. Rechnet man diese weg, blieben 37.044 Fälle übrig und somit wäre der heutige Wert das Allzeit-Hoch.
Durch den weiteren Anstieg der Fälle stieg auch die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner von 2.584,6 auf 2.645,1 Fälle. Das Bundesland mit der höchsten Inzidenz ist derzeit Wien mit 3.181,2. Dort gab es auch den deutlichsten Anstieg von 10.451 Neuansteckungen. Am 27. Jänner lag dieser 24-Stunden-Wert zwar höher mit 14.711 Fällen, allerdings gab es an dem Tag ja in der Bundeshauptstadt die Nachmeldungen. Hoch ist die Sieben-Tage-Inzidenz auch in Vorarlberg mit 2.909,3, in Salzburg mit 2.782,4 und in Tirol mit 2.742. Weiters folgen Oberösterreich (2.619,1), die Steiermark (2.538,2), Kärnten (2.318,8), Niederösterreich (2.215,2) und das Burgenland (1.956,4). Derzeit laborieren 316.516 Menschen in Österreich an einer Infektion, das sind 9.304 mehr als am Tag zuvor.
Krankenhäuser wieder etwas voller belegt
Einen Anstieg gab es wieder bei der Belegung auf den Normalstationen im Krankenhaus. Derzeit liegen 1.697 Patientinnen und Patienten mit einer Infektion im Spital, das sind um 49 mehr als am Dienstag. 185 Menschen müssen intensivmedizinisch betreut werden. Diese Zahl stieg zwar seit gestern um fünf Patientinnen und Patienten an, aber ist innerhalb einer Woche um zwölf Personen zurückgegangen.
16 Covid-19-Todesfälle sind seit Dienstag zu beklagen. In den vergangenen sieben Tagen wurden 113 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet. Insgesamt hat die Covid-19-Pandemie in Österreich 14.143 Tote gefordert.
Die Anzahl der Testungen ist auch aufgrund der Schultests deutlich in die Höhe gegangen. Seit Dienstag wurden 1.499.439 PCR-und Antigen-Schnelltests eingemeldet, davon waren 1.025.263 aussagekräftige PCR-Tests. Die Positiv-Rate der PCR-Tests beträgt derzeit 3,8 Prozent, was unter dem Schnitt der vergangenen Woche von 4,7 Prozent liegt. Seit Pandemiebeginn wurden fast 186 Millionen Tests durchgeführt.
Seit die Krankheit in Österreich vor knapp zwei Jahren ausgebrochen ist, hat es 1.920.882 bestätigte Fälle gegeben. Von einer Ansteckung erholt haben sich 1.590.223 Personen. (apa)