Der österreichisch-französische Impfstoffhersteller Valneva hat vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EU-Arzneimittelagentur EMA eine erste Bewertung seines geplanten Totimpfstoffs gegen Covid-19 erhalten. Der CHMP habe eine abschließende Liste von Fragen geschickt, teilte Valneva in einer Aussendung mit. Zuvor gab es von der EMA bereits grünes Licht für die Booster-Impfung von Kindern ab zwölf Jahren mit dem Corona-Impfstoff der Hersteller Pfizer und Biontech,
Valneva ist "zuversichtlich, diese in den nächsten Tagen beantworten zu können". Danach werde die EMA einen Zeitplan für die Zulassung vorlegen. Wenn der CHMP die Antworten von Valneva akzeptiert und vorbehaltlich des Zeitplans der EMA, rechnet Valneva mit einer positiven CHMP-Empfehlung für die bedingte Zulassung für die Grundimmunisierung von Erwachsenen im Alter von 18 bis 55 Jahren am Ende des ersten Quartals 2022. Danach seien die ersten Lieferungen des Vakzins VLA2001 an europäische Länder Anfang des zweiten Quartals 2022 möglich.
VLA2001 ist der einzige inaktivierte Covid-19-Impfstoff, der sich in Europa in der klinischen Entwicklung befindet, betonte Thomas Lingelbach, Chief Executive Officer von Valneva. "Erwachsene im Alter von 18 bis 55 Jahren stellen die überwiegende Mehrheit der ungeimpften Menschen in Europa dar, und wir erhalten weiterhin jeden Tag Nachrichten von vielen, die nach einem traditionelleren und etablierten Impfstoffansatz suchen." Das Unternehmen führt weitere klinische Studien durch, um die Indikationen und Empfehlungen für VLA2001 auf weitere Altersgruppen auszudehnen, auch für eine mögliche Verwendung als Booster-Impfstoff.
Grünes Licht für Booster mit Pfizer ab zwölf Jahren
Kurz zuvor hat die EMA grünes Licht für die Booster-Impfung von Kindern ab zwölf Jahren mit dem Corona-Impfstoff der Hersteller Pfizer und Biontech gegeben. In Österreich war dies off-label bereits möglich. Die EMA-Experten stimmen nun auch der Grund-Impfung von Kindern von sechs bis elf Jahren mit dem Vakzin des Herstellers Moderna zu. Die endgültige Zustimmung trifft die EU-Kommission, das gilt als Formsache.
Die EMA betonte, dass die EU-Mitgliedsstaaten selbst entscheiden, ob eine Booster-Impfung für Kinder angeboten werden soll. In Österreich war eine Drittimpfung mit den mRNA-Vakzinen von Pfizer/Biontech und Moderna bereits ohne Zulassung unter 18 Jahren möglich. Wegen der Omikron-Welle hatte das Nationalen Impfgremium (NIG) den Booster auch bei Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren ab sechs Monaten nach der zweiten Impfung empfohlen. Auf Wunsch und nach ärztlicher Entscheidung ist dies auch bereits nach vier Monaten möglich, heißt es in der aktuell gültigen Anwendungsempfehlung des NIG. (apa)