Die Omikron-Variante ist höchst ansteckend - erfordert aber seltener eine Behandlung im Spital. Das bestätigt eine Analyse der Gesundheit Österreich, in dem die Autoren die Daten zu den Covid-Spitalspatienten bis Ende Februar 2022 analysieren. Bis dahin wurden 83.240 Patienten nach einer Covid-Infektion aus dem Krankenhaus entlassen, 12.875 davon lagen auf einer Intensivstation.
Über den gesamten Pandemie-Zeitraum mussten 3,9 Prozent der positiv Getesteten ins Spital. Im Jänner 2022, als Omikron allmählich die Delta-Variante verdrängte, waren es nur 0,7 Prozent. Der Anteil derer, die aufgrund ihrer Infektion intensivmedizinisch behandelt werden mussten, lag im Jänner bei 0,1 Prozent, über den gesamten Verlauf bei 0,7 Prozent.
Dennoch füllte auch Omikron die Spitäler: Ende März lagen mit mehr als 3.000 Personen etwas mehr mit Covid auf einer Normalstation als am Höhepunkt der Delta-Welle im November, damals jedoch bei einer deutlich niedrigeren Inzidenz. Die maximale Anzahl an Intensivpatienten lag im November hingegen bei über 600, während sie sich während der Omikron-Welle im Februar und März auf rund 200 einpendelte.
Öfter Jüngere im Spital
Während der gesamten Pandemie war bei drei Viertel der Menschen, die Corona-positiv hospitalisiert wurden, Covid-19 die Hauptdiagnose. Bei etwa 80 bis 85 Prozent bestand ein Zusammenhang zwischen der Infektion und der Hospitalisierung. Während der Omikron-Welle nahm dieser Wert ab: Ab Jänner war bei rund 60 Prozent der Patienten Corona Hauptdiagnose, bei 66 bis 73 Prozent konnte eine Covid-Assoziation festgestellt werden.
Unausgewogen ist das Geschlechterverhältnis bei den Hospitalisierungen. Männer hatten im Laufe der Pandemie ein Hospitalisierungsrisiko von 4,1 Prozent, bei Frauen lag es bei 3,7 Prozent. Deutlicher fällt der Unterschied bei den Intensivpatienten aus: 0,87 Prozent der erkrankten Männer mussten intensivmedizinisch behandelt werden, aber nur 0,47 Prozent der Frauen.
Während der Omikron-Welle mussten häufiger jüngere Patienten ins Krankenhaus. Waren während des gesamten Zeitraums 14 Prozent der nach einer Covid-Infektion Entlassenen unter 50, waren es im Winter 2022 23 Prozent. Florian Bachner, einer der Studienautoren, geht von einem Zusammenhang mit der niedrigeren Impfquote in jüngeren Kohorten aus. Genau erfasst wurden die Hospitalisierungsraten nach Impfstatus bis dato allerdings nicht. Ein solches Register ist ab 1. Mai dieses Jahres vorgesehen.