Heureka. Exakt 930 Tage nach dem ersten Corona-Fall in Österreich werden am Dienstag die Daten zu den täglichen Neuinfektionen vereinheitlicht. Die "Morgenmeldung" aus den Bundesländern fällt weg, der vom Gesundheitsministerium veröffentlichte Auszug aus dem Epidemiologischen Meldesystem ebenso. Was bleibt, ist das Dashboard der Gesundheitsagentur Ages, das jeden Tag um 14 Uhr aktualisiert wird.

Alle Daten haben ihre Vor- und Nachteile, so sind die Zahlen der Ages zeitlich etwas hinten nach, dafür bilden sie den akkuraten Verlauf der Pandemie am besten ab. Die Meldung aus den Ländern hatte den Vorteil, dass man in der Früh schon die Zahlen des Vortages hatte, doch darin enthalten waren oft auch Nachmeldungen. Diese werden von der Ages dem richtigen Datum zugewiesen.

In der aktuellen Phase der Pandemie sei die Beobachtung der längerfristigen Trends wichtiger als die kurzfristigen, tagesaktuellen Änderungen, heißt es dazu vom Ministerium. Die unterschiedlichen Datenquellen, auch wenn die Unterschiede selten groß waren, hatte zuletzt auch der Rechnungshof kritisiert. Mit der Vereinheitlichung habe man auf diese Kritik nun reagiert, sagt ein Sprecher des Ministeriums.

Gecko: Influenza-Welle
dürfte früher kommen

Die aktuellen Fallzahlen zeigen wieder einen leichten Anstieg des Infektionsgeschehens, was angesichts des Schulbeginns nicht unerwartet kommt. Die Zahl der Tests ist seit dem Frühling eingebrochen, als manchmal mehr eine halbe Million PCR-Tests pro Tag ausgewertet wurden. Mittlerweile sind es täglich um die 50.000, dies aber schon seit einigen Wochen, weshalb der aktuelle Trend aus den Ages-Zahlen, ergänzt durch die Abwassertests, einigermaßen gut herauszulesen ist.

In der Vorwoche tagte auch wieder das Gecko-Gremium des Bundeskanzleramts. Das Protokoll der Sitzung wurde am Montag veröffentlicht. In Richtung Herbst mehren sich die Hinweise, dass die seit 2020 unterdrückte Grippe-Welle in diesem Jahr wieder stärker ausfallen könnte und sie auch zu einem viel früheren Zeitpunkt stattfindet, nämlich bereits ab Oktober statt Ende Dezember.

"Die Influenzawelle begann in Australien im Herbst um zwei Monate früher, mit einer höheren Anzahl von Fällen als in den vergangenen fünf Jahren und einer hohen Belastung bei Kindern", heißt es in dem Bericht. Wenn es zur selben Zeit auch zu einer erneuten Corona-Welle kommt, und davon gehen Experten aus, könnte es sehr viele gleichzeitig Erkrankte geben.

Eine gute Nachricht steckte aber auch im Gecko-Report: Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass das Auftreten von Long-Covid bei Kindern deutlich niedriger sein könnte als ursprünglich befürchtet.(sir/apa)