Eine aktuelle Auswertung der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) zu den Hospitalisierungen von Covid-19-Erkrankten zeigt, dass die Krankheitslast in diesem Jahr deutlich zurückgegangen ist. Zudem hat der Anteil jener Patienten in Spitalsbehandlungen, bei denen Covid-19 als Nebendiagnose aufscheint seit der Omikron-Welle zugenommen. Dennoch ist eine Infektion mit dem Coronavirus speziell für ältere Personen nach wie vor nicht zu unterschätzen: Jeder Zwanzigste im Alter von 70 bis 79 Jahren muss statistisch mit einer Spitalsaufnahme rechnen, bei über 80-Jährigen ist es einer von acht.

Für ihre Analyse verwendete die GÖG Statistiken der Landeskliniken, es sind also nicht sämtliche Covid-19-Patienten, die im Krankenhaus behandelt wurden, inkludiert. Dennoch sind die Daten hinsichtlich Größenordnungen und Trends aussagekräftig. So lassen sie auch den Rückschluss zu, dass die Delta-Variante am gefährlichsten war. Obwohl zu diesem Zeitpunkt, im Herbst 2021, bereits die meisten Personen zweimal geimpft waren, war die Wahrscheinlichkeit bei einer Infektion ins Spital zu müssen, bei den meisten Alterskohorten höher als zuvor ohne Impfung.

Letalität halbiert

Das Aufkommen der Omikron-Variante und fortschreitende Immunisierungen (Impfung, Genesung) haben sowohl die Hospitalisierungsrate als auch die Letalität günstig beeinflusst. Der Effekt der Impfung lässt sich jedoch aus diesen Daten nicht quantifizieren, da der Impfstatus bei Spitalspatienten erst seit heuer standardisiert erhoben wird. Aus dem Covid-Hospitalisierungsregister geht aber hervor, dass von den derzeit knapp 1.000 Spitalspatienten mit Covid-19 etwa 20 Prozent keinen ausreichenden Impfschutz haben. Sie sind in der Regel gar nicht geimpft. Bei 48 Prozent gilt der Impfschutz als "abgelaufen", das heißt, die letzte Impfung liegt länger als 180 Tage zurück.

Auch die Letalität der hospitalisierten Covid-19-Patienten hat sich im Lauf der Pandemie halbiert. Dennoch sterben, statistisch gesehen, 8,5 Prozent aller Personen, die mit Covid-19 im Spital liegen. Bei Personen in den 40ern sind es zwei Prozent, das bedeutet aber auch: Einer von 50 aus dieser Kohorte, die mit Covid ins Krankenhaus müssen, kommt nicht mehr lebend raus.

Covid-19 weniger oft Hauptdiagnose


Was ebenfalls aus den Spitalsdaten herauszulesen ist: Jüngere Frauen (bis 40) kommen öfter ins Krankenhaus, danach verschiebt sich die Verteilung zu Ungunsten der Männer. Erst wieder bei den über 80-Jährigen gibt es mehr Spitalsaufnahmen mit Covid bei Frauen. Das hat jedoch einen sehr simplen Grund: Es gibt deutlich mehr betagte Frauen als Männer.

Im Verlauf der Pandemie wurde bei 70 Prozent der stationären Aufenthalte Covid als Hauptdiagnose registriert. Relativ große Unterschiede zwischen den Bundesländern deuten darauf hin, dass keine Einheitlichkeit vorliegt. Teilweise wird dann Covid-19 als Nebendiagnose verzeichnet, aber nicht immer. Die GÖG hat die Daten überarbeitet und etwa die Diagnose "Viruspneumonie" bei Vorliegen eines positiven Coronatests als "Covid-assoziert" gewertet. Das glättet die Unterschiede zwischen den Ländern etwas.

In der aktuellen Omikron-Phase seit Jänner reicht die Bandbreite der dadurch ermittelten potenziellen Hauptdiagnosen von 64 Prozent (Burgenland) bis 77 Prozent (Tirol). Eine exakte Quantifizierung wäre jedoch medizinisch nicht seriös, da gerade bei multimorbiden Personen die Abgrenzung schwierig ist. Im Vergleich mit vorangegangenen Wellen wird Covid-19 nunmehr seltener als Hauptdiagnose eingetragen. Was ebenfalls auffällig ist: Waren über den gesamten Zeitraum 30 Prozent der Hospitalisierten über 70 Jahre, ist dieser Anteil derzeit eher bei 40 Prozent.