Es hat zwar nie einen bundesweiten Shutdown gegeben, aber die Wirtschaft in den USA ist trotzdem schwer angeschlagen. Aufgrund der globalen Corona-Pandemie sahen sich auch in den USA Bundesstaaten zu der Schließung von Geschäften gezwungen, Menschen wurden in Zwangsurlaub geschickt oder gleich gekündigt.

Nachdem das soziale Netz in den USA nicht so engmaschig geknüpft ist wie in Europa, war es beiden Parteien bald klar, dass sie mit Konjunkturpaketen wirtschaftliche Hilfestellungen für die vielen arbeitslosen Amerikaner auf den Weg bringen müssen. Daher hatten beide Parteien am 27. März mit einem Zwei-Billionen-Dollar-Paket beschlossen, das Arbeitslosengeld temporär zu erhöhen. Damit bekamen alle, die Anspruch auf Arbeitslosengeld hatten (und diese Ansprüche und Höhe sind von Bundesstaat zu Bundesstaat höchst unterschiedlich), 600 US-Dollar pro Woche zusätzlich vom Bund. Eine Maßnahme, die mit diesem Freitag ausläuft. Die Republikaner wollen diese nun um zwei Drittel streichen - der Zuschuss des Bundes soll nur noch 200 Dollar die Woche ausmachen. Denn, so lautet das Kalkül, nur so könne man die Amerikaner wieder in den Arbeitsmarkt zurückbringen. Manche würden nun mehr bekommen, als ihr Gehalt ausgemacht hatte. Nun soll es nur 70 Prozent des Gehalts ausmachen.

Das durchschnittliche Arbeitslosengeld hat 2019 in den USA 378 Dollar pro Woche ausgemacht. In dem Bundesstaat Mississippi erhielt man im Durchschnitt 213 Dollar die Woche, während es in Massachusetts 555 Dollar waren.

Das Minimum an Arbeitslosengeld unterscheidet sich noch stärker. Ohne Bundesunterstützung sind es 5 Dollar die Woche in Hawaii und immerhin 188 Dollar pro Woche im Bundesstaat Washington.

Anträge steigen wieder

Und während in den USA die Arbeitslosenzahlen weiter in die Höhe klettern, wird das Arbeitslosengeld vom Bund nun wieder gekürzt.

Vergangene Woche stieg die Zahl der wöchentlichen Anträge auf staatliche Arbeitslosenhilfe erstmals seit fast vier Monaten wieder. Insgesamt beantragten Mitte Juli 1,416 Millionen Bürger erstmals staatliche Stütze, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte.

Ein am Montag vorgelegter gemeinsamer Entwurf der Republikaner im Senat und des Präsidialamts für das neue Konjunkturpaket stieß umgehend auf Widerstand.

Den Demokraten ging das Paket mit einem Volumen von etwa einer Billion Dollar nicht weit genug. Ihre Zustimmung ist nötig, weil sie im Repräsentantenhaus die Mehrheit stellen. Allerdings kritisierten auch Republikaner den Entwurf.

Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, beschrieb den Entwurf als einen "gezielten und zugeschnittenen" Plan, um Kinder wieder in die Schule und Angestellte wieder an die Arbeit zu bringen. Unter anderem sollen Unternehmen vor gewissen Klagen im Zusammenhang mit der Pandemie geschützt werden.