Kleiner Vorsprung für die Schweiz: Milo Raus erste Opernregie, eine Neuinterpretation von Mozarts "La clemenza di Tito", wird am 19. Februar als Livestream aus dem Grand Theatre de Geneve übertragen. Die Koproduktion ist auch als eines der "zentralen Ereignisse" der diesjährigen Wiener Festwochen angekündigt und soll danach am Opera Ballet Vlaanderen und dem Grand Theatre de Luxembourg gastieren.
Die Oper, in der Rau einer Aussendung zufolge den Figuren ihre "selbstgerechten Masken herunterreißen" werde, wird via Mezzo und GTG Digital übertragen. Auch Aufführungen vor Publikum sind derzeit angedacht. Ob die Termine am 1., 2. und 3. März allerdings halten, hänge von den dann geltenden Corona-Maßnahmen ab, wie das Genfer Opernhaus mitteilte.
Neue Arbeitsweise für Milo Rau
"Normalerweise beginne ich meine Arbeit mit einer leeren Seite", wird Theatermacher Rau angesichts seines Operndebüts zitiert. "Dann erarbeitete ich das Stück während der Proben gemeinsam mit den Künstlern." Für seine Mozart-Inszenierung hingegen baue er "auf das Fundament der Geschichte" und dem darin eingeschriebenen Konflikt, ergänze all das aber "um echte, populäre Charaktere". Die musikalische Leitung von "La clemenza di Tito" hat Maxim Emelynaychev inne, für Bühne und Kostüme hat Rau mit Anton Lukas und Ottavia Castellotti zusammengearbeitet. In der Titelrolle wird der Schweizer Tenor Bernard Richter zu erleben sein. (apa)