Der frühere Chefredakteur Walter Hämmerle verlässt die "Wiener Zeitung". Der Journalist habe am Freitag seine Kolleginnen und Kollegen informiert, dass er eine einvernehmliche Vertragsauflösung unterzeichnet hat, berichtet der Online-"Standard". Hämmerle fungierte von 2018 bis Ende 2022 als Chefredakteur des Blatts, anschließend blieb er als Redakteur.

Die älteste noch in gedruckter Form erscheinende Tageszeitung der Welt soll laut Plänen der Bundesregierung, denen noch die Abgeordneten des Nationalrats zustimmen müssen, Ende Juni eingestellt werden. Gegen das Vorhaben von ÖVP und Grünen war Hämmerle vehement eingetreten. "Anstatt die bestehenden Online-Aktivitäten der bewährten Tageszeitung weiterzuentwickeln, will die Regierung, dass aus der ‚Wiener Zeitung‘ ein völlig neues ‚Produkt‘ wird", erklärte die Redaktion dazu in einer Resolution Anfang der Woche. "Der proklamierten Absicht der Bundesregierung, die Marke zu erhalten, würde dadurch nicht entsprochen werden. Es wäre vielmehr eine ‚Hülle Wiener Zeitung', die ihres Kerns beraubt wäre." (apa/red.)