Washington. Der Mars-Rover "Curiosity" hat auf dem Roten Planeten weniger Methan gefunden als von Wissenschaftern zuletzt erwartet. Die Auswertung der von dem Forschungsroboter gesammelten Daten lasse nur auf kleine Spuren des Gases schließen, schreiben die Nasa-Forscher in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Science".
Zuvor waren einige Wissenschafter von ganzen Methan-Wolken ausgegangen. Diese Vermutungen basierten auf Beobachtungen von der Erde oder von Satelliten aus. "Curiosity" hatte nun über einen längeren Zeitraum hinweg mit einem ganz speziellen Messgerät nach Vorkommen dieses Gases gesucht.
Weniger Methan auf dem Roten Planeten als gedacht
Die Daten ergaben, dass in der Atmosphäre des Mars sechsmal weniger Methan vorkommt als bisher geschätzt. Das Gas kann ein Hinweis auf biologische Aktivität - aktuell oder in der Vergangenheit - sein. Der Schlüssel zu dem Rätsel, ob sich auf dem Mars einfache Lebensformen verbergen, wäre Methan. Denn ein Großteil des Methangases in unserer Atmosphäre wird von komplexen Lebensformen abgegeben, etwa durch die Verdauungsvorgänge von Rindern. Methangas wird aber zum Beispiel auch durch die Tätigkeit von Vulkanen gebildet.
Die Nasa-Wissenschafter halten es nach der Auswertung ihrer Daten also für unwahrscheinlich, dass es auf dem Roten Planeten mikrobielles Leben gibt, von dem Methan produziert wird.
"Curiosity", die teuerste und technisch ausgefeilteste Mars-Mission aller Zeiten, war vor rund einem Jahr auf dem Roten Planeten gestartet, um dort nach Spuren von Leben zu suchen. Derzeit befindet sich der Forschungsroboter auf dem Weg zum Berg Sharp am Rande des Gale-Kraters, wo er noch weitere Analysen durchführen soll.