Forscher der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) haben mehr als 300 Ausgaben der ältesten noch existierenden Tageszeitung der Welt, des "Wiennerischen Diarium" (ursprünglicher Name derer Wiener Zeitung) aus dem 18. Jahrhundert digitalisiert.

In der Webapplikation "Digitarium" werden die digitalisierten Ausgaben frei zugänglich und nach Begriffen durchsuchbar gemacht. Die Inhalte wurden nicht mit herkömmlichen Methoden erfasst, sondern es wurde eine lernfähige Software verwendet, die mit vielen Korrekturdurchgängen durch das menschliche Auge trainiert wurde. 

Einige Themen sind mit denen von heute durchaus vergleichbar. So finden sich auch aktuell klingende Nachrichten: 
In der Ausgabe von 9.-11. Oktober 1709 heißt es etwa, dass "allda niemand Frembder / ohne sichern Paß / wegen der anderwerts im Schwung gehenden bösen Seuche / eingelassen werde". Und in der Ausgabe von 16.-18. April 1721 ist zu lesen, dass "wegen der in Frankreich grassirenden Pest / weder Personen / Vieh / noch Waaren / von dorten" einreisen dürften.

Die Wiener Zeitung freut sich über das Interesse der Wissenschaft und unterstützt das Bemühen um die Bewilligung eines Folgeprojektes. 
Zum Digitarium geht es hier.

Digitales Blättern im "Wiennerischen Diarium" - © ÖADW
Digitales Blättern im "Wiennerischen Diarium" - © ÖADW