Ein Einhorn für Zuhause
Die Quantenkommunikation ist eine der Quantentechnologien, die bereits sehr weit fortgeschritten ist. Abgesehen von der unhandlichen Größe aber machen die Fertigungskosten optischer Bauteile die Technologie noch sehr teuer. Quantenkommunikation benötigt noch Aufbauten im Labormaßstab mit Komponenten, die oft von Hand gefertigte Einzelstücke sind. Miniaturisierung und automatisierte Fertigung sollen die Kosten senken: "Zumindest auf ein paar hundert Euro für den optischen Chip", erklärt Hübel. In nicht allzu ferner Zukunft werden nicht nur Unternehmen und Institutionen, sondern auch Privathaushalte Quantenkommunikationsnetzwerke nutzen, ist er überzeugt.
Erste Ansätze für die Quantennetzwerke gibt es bereits: Das AIT-Labor koordiniert etwa das "Open European Quantum Key Distribution Testbed", kurz OpenQKD. Wie Uniqorn wird das OpenQKD Testbed vom Forschungsprogramm der Europäischen Union, Horizon 2020, gefördert. Die 38 Partner wollen anhand von konkreten Anwendungen, unter anderem in Kliniken in Graz, zeigen, dass Quantenverschlüsselung sich zuverlässig mit bestehenden Systemen kombinieren lässt. Das Ziel:
Die klassische Verschlüsselung soll möglichst rasch durch verteilte Quantenschlüssel ergänzt werden.
OpenQKD ist dabei ein Element der europäischen Quanten-
kommunikationsinfrastruktur (QCI), die gerade entsteht. Zahlreiche Länder haben sich bereits dieser EU-Initiative angeschlossen. "Von den Herstellern der Komponenten, über die Systemintegration bis zur Distribution sollte alles in europäischer Hand sein", sagt Hübel. Nicht nur, damit die Wertschöpfung in Europa bleibt, sondern auch, um die Daten im künftigen Quanteninternet zu schützen.