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Die Probleme unseres Planeten aus dem Weltall in Angriff nehmen

Von Simonetta Di Pippo

Gastkommentare

Bei der "Unispace+50"-Konferenz werden die globalen Weltraumaktivitäten diskutiert.


In den 60 Jahren seit dem Beginn des Weltraumzeitalters mit dem Start von "Sputnik 1", dem ersten künstlichen Satelliten, hat die Menschheit bemerkenswerte Erfolge bei der Erforschung und Nutzung des Weltraums erzielt. Dies wäre ohne internationale Zusammenarbeit nicht möglich gewesen.

Mit mehr und mehr Ländern, Organisationen und Unternehmen, die Zugang zum Weltraum und seinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Vorteilen haben, ist die internationale Zusammenarbeit für eine sichere und nachhaltige Nutzung des Weltalls jetzt und in Zukunft wichtiger denn je. Deshalb sind die diplomatischen Bemühungen bei den Vereinten Nationen für ein Vorantreiben solch einer Zusammenarbeit so wichtig.

Gerade eben trifft sich die Welt in Wien zu "Unispace+50", dem ersten weltweiten Weltraumgipfel des 21. Jahrhunderts, der vom Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (Unoosa) organisiert wird und noch bis 21. Juni läuft. Es ist erst das vierte Mal in der Geschichte, dass sich Regierungsvertreter, Leiter von Raumfahrtbehörden, hohe politische Entscheidungsträger, Vertreter der Industrie und andere Interessenvertreter bei der UNO in großem Rahmen treffen.

Zugang zum Weltraum für alle

Unsere oberste Priorität wird es sein, bei der Nutzung des Weltraums neue Wege zu gehen, um die Lebensqualität auf der ganzen Welt zu verbessern und unseren Planeten zu schützen. Vieles hat sich seit der ersten "Unispace"-Konferenz 1968 verändert. Der Weltraum ist heute ein großes Geschäft. Vergangenes Jahr hat der Weltraumsektor Schätzungen zufolge einen Wert von 330 Milliarden US-Dollar erreicht. Auch der Zugang zum Weltraum wächst schnell. Mehr als 70 UNO-Mitgliedstaaten haben bereits staatliche Weltraumbehörden gegründet. Hinzu kommt eine ständig wachsende Zahl privater Unternehmen. Im Jahr 2017 wurde eine Rekordzahl von 450 neuen Satelliten in der Umlaufbahn stationiert, knapp die Hälfte der Satellitenstarts wurde von kommerziellen Firmen durchgeführt.

Diese Aktivitäten zeigen, dass der Weltraum ein Grundpfeiler unserer modernen Gesellschaft geworden ist. Wir sind auf die Weltraumwissenschaft und -technologie in unserem täglichen Leben auf vielfältige Weise angewiesen. Sie hilft uns beispielsweise beim Navigieren im Auto oder wenn wir unsere Freunde und Familien auf der ganzen Welt anrufen. Satellitentechnologie kann helfen, gefährdete Arten wie Nashörner vor Wilderern zu schützen, Landwirte können Bilder und Daten nutzen, um ihre Feldfrüchte besser zu überwachen, ihre Erträge zu verbessern und so Nahrungsmittelknappheiten zu verhindern.

Friedliche Nutzung des Alls

Der Weltraum ist ein wertvolles Instrument für das Erreichen einer nachhaltigen Entwicklung auf der ganzen Welt, und daher ist es wichtig, dass alle Zugang zu den Errungenschaften des Weltraums haben und dessen Vorteile genießen können. In Anbetracht dessen bietet "Unispace+50" der Welt eine einmalige Gelegenheit, unsere Errungenschaften im Weltraum in den vergangenen sechs Jahrzehnten zu reflektieren und in die Zukunft zu blicken. Im Rahmen des Weltraumgipfels werden die Mitgliedstaaten der UNO eine Resolution verabschieden, die eine verstärkte internationale Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung des Alls sowie eine Ordnungspolitik für unsere Weltraumaktivitäten fordert. Gleichzeitig soll eine Zusammenarbeit gefördert werden, die gewährleistet, dass Weltraumwissenschaft, Technologie und ihre Anwendungen den Zielen für nachhaltige Entwicklung dienen.

Im 21. Jahrhundert ist der Weltraum für die ganze Menschheit von großer Bedeutung. Deshalb ist es unverzichtbar, dass die internationale Gemeinschaft die Zukunft der Weltraumaktivitäten gemeinsam gestaltet. Wir bei Unoosa freuen uns, die Welt bei "Unispace+50" begrüßen zu dürfen und eine Plattform unter dem Schirm der Vereinten Nationen bieten zu können, um zu gewährleisten, dass der Weltraum allen Menschen überall zugutekommt und auch künftige Generationen daran teilhaben werden.