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Regen und Wind sind nicht "okay"

Von Christoph Rella

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Kjetil Andre Aamodt kann kein Wetter aus der Fassung bringen. Weswegen stellen sich alle nur so wegen des Wetters in Aare an? "Wir sind noch immer im Plan. Ich denke, es ist okay", ließ er die Sportwelt nun in einem Interview wissen und behauptete mit Blick auf die grenzwertige Abfahrt vom Samstag: "Es waren zwar etwas kurze Abfahrten, aber trotzdem haben die Besten gewonnen." Eh klar, was soll Aamodt auch über seine hier siegreichen Landsleute Negatives sagen?

Nun, soll sein. Ob allerdings das Urteil des Norwegers auch auf die bevorstehenden Rennen zutrifft, darf angesichts des spürbaren Wetterumschwungs, der aktuell den WM-Ort heimsucht, getrost bezweifelt werden. Schneefall, Nebel, Kälte? Tausend Rosen. Da lässt sich die These, wonach die Sieger auch die Besten sind, noch aufrechterhalten. Aber bei Regen, Plusgraden und Wind hört sich alles auf. Vom feinen, pulvrigen Schnee, wie er noch zu Beginn der WM bei Temperaturen von bis zu minus 25 Grad vorhanden war, ist in Aare nichts mehr zu sehen. Der Schnee ist nass und schwer, auf den Straßen bestimmen große Lacken das Bild.

Das könnte vor allem Marcel Hirscher, der die letzte sichere Goldhoffnung für den ÖSV ist, zum Verhängnis werden - und berechtigt zu der Frage, ob unter diesen Bedingungen noch faire Technikbewerbe möglich sind. Was den Läufern nämlich blühen wird, hat schon die Kombination gezeigt, als die Piste im Slalom in Windeseile einbrach und später gestartete Athleten völlig chancenlos waren. Und das bei noch wenig Regen. Die Besten werden hier nicht mehr ermittelt. Aber das kann Aamodt egal sein. Norwegen hat ja seine Goldene.