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Silber macht Hoffnung auf mehr

Von Christian Mayr

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Im Skispringen geht es oft schnell - nach oben wie nach unten. Als die ÖSV-Adler nach der Sieg- und Medaillen-losen Olympiasaison und dem Desaster bei der heurigen Vierschanzentournee vor gut einer Woche - nach zwischenzeitlichem Saison-Aufwind - beim Mannschaftsspringen in Willingen nur auf Rang sechs landeten, musste einem schon Angst und Bang werden. Dass nämlich bei der Heim-WM nicht einmal das Minimalziel (Edelmetall im Teambewerb) in Greifweite ist. So gesehen ist die Silberne hinter den überlegenen Deutschen eine kleine Sensation und das Ergebnis harter und besonnener Arbeit von Chefcoach Andreas Felder. Der es trotz des immensen Drucks geschafft hat, dass seine Springer ihr solides Können über den Bakken bringen. Und das reicht derzeit vollkommen, um unsicher gewordene Topnationen wie Norwegen und Polen klar auf Distanz zu halten. Zudem konnte gewiss auch der Heimvorteil genutzt werden - aber nur in Form der Schanzenkenntnis. Denn dass das 26.000 Zuschauer fassende Bergiselstadion bei beiden Konkurrenzen am Wochenende nicht einmal zur Hälfte gefüllt war - anders als bei der alljährlichen Tournee - ist ein Armutszeugnis für die WM-Veranstalter. Das immer noch fehlende Flutlicht (somit kein zugkräftiger Abend-Event) und die fehlende Strahlkraft der Adler mögen Gründe dafür sein. Genauso wie die fehlende WM-Werbung in Tirols Hauptstadt. Bleibt zu hoffen, dass die Stimmung bei den Sprungbewerben im eigentlichen WM-Ort Seefeld besser sein wird. Weitere Medaillen für Herren wie Damen sind dort nun alles andere als unrealistisch.